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Der Kampf der Häuptlinge

Studio TAT / Netflix Produktion

Ab 30. April 2025 wird die literarische Vorlage "Der Kampf der Häuptlinge" in einer Miniserie auf dem Streamportal Netflix ausgestrahlt: Als der Druide des Dorfes vergisst, wie man den Zaubertrank zubereitet, müssen Asterix, Obelix und die Gallier neue Wege finden, um die Römer in Schach zu halten. In fünf jeweils etwa 30 Minuten langen Episoden wird eine Variation der bekannten Geschichte erzählt - mit einem kurzweiligen Grad künstlerischer Freiheit. Die erste Folge erzählt die Kindheit von Asterix und Obelix und wie es dazu kam, dass Obelix so stark ist.

Für die Adaption hat der Regisseur Alain Chabat die Geschichte überarbeitet und sich zusätzliche Figuren ausgedacht, wie die Mutter von Cäsar, die neue Erkenntnisse über Cäsars Psychologie mit sich bringen wird. Das Album bietet also nur die Grundlage einer Geschichte, deren Inhalt angereichert ist um dem Originalalbum mehr Substanz zu verleihen, damit es auf dem Bildschirm ein echtes Gesamtwerk ist.

Eine Herausforderung bei der Herstellung eines Zeichentrickfilms ist es, die Figuren Asterix und Obelix richtig zu bewegen. Der Produzent Benoît Oullion sagt dazu: "Jeder kennt sie. In den Comicstrips gibt es diese Art von Energie, die auf die Figuren einwirkt und echte Spuren hinterlässt. Die wahre Herausforderung bei dieser Produktion besteht darin, den Geist der Originalzeichnung in 3D zu erhalten."

Er sagt, dass es natürlich es auch eine Menge Schlachtszenen gäbe, die "lustig zu machen" sind, aber "sehr kompliziert, vor allem technisch" umsetzbar wären, erklärte Jean François Tosti, der Chef des Studios TAT. "Wir wissen, dass das Publikum darauf wartet, es ist ein Muss, also haben wir versucht, es so gut wie möglich zu machen". Neu ist, dass als Ergänzung der bisherigen animierten Filme nun bei den Kämpfen auch die Lautmalereien aus den Heften übernommen wurden.

Comedix' Meinung

Ich habe die Serie Der Kampf der Häuptlinge inzwischen mehrmals angesehen und ich muss sagen, dass sie vom Ambiente authentischer rüberkommt als die bisherigen computeranimierten Kinofilme. Für mich die lebendigste und beste Umsetzung der zweidimensionalen Comics. Viele Anspielungen nehmen moderne und aktuelle Themen auf die Schippe - eine Reminiszenz an die medial aktive Generation. Womöglich motiviert die Serie tatsächlich mal wieder in die Hefte zu schauen. Auch jenseits der Idefix-Serie "Idefix und die Unbeugsamen".

Dass in der ersten Folge "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" thematisiert wird, passt für mich gut dazu. Die Handlung ist in sich logisch und die Vorgeschichte von Augenblix passt sehr gut in die Geschichte. Dass man ein paar neue Charaktere - die junge Römerin Metadata, die Mutter von Cäsar oder die Druidin Apoteka - eingefügt hat, ist an sich auch nicht schlecht. Hätte zwar nicht sein müssen, ist aber vor allem bei Metadata wichtig für die finale Handlung. Apropos Finale: Die letzte Folge und der Ausgang haben so gar nichts mehr mit dem Original zu tun. Da muss ich schon etwas mit mir kämpfen, um Gefallen daran zu finden. Mehr möchte ich nicht verraten.

Immer wieder schade ist, dass die Franzosen es nicht schaffen, angezeigte französischsprachige Texte in die jeweiligen Landessprachen zu übersetzen und stattdessen mit Untertiteln gearbeitet wird. Naja, Kinkerlitzchen. Mein Fazit ist, dass die Serie insgesamt gut gemacht ist, die Spaßdichte ist hoch und die Handlung stimmig. 5 Folgen à 35 Minuten sind definitiv keine Zeitverschwendung und lassen sich gut in einem Rutsch schauen. Wer jetzt Lust darauf hat: Netflix hat zwar kein Probeabo, aber man kann monatlich kündigen. Die 4,99 Euro für den ersten Monat (inkl. bisschen Werbung) lohnen sich meines Erachtens. Profi-Tipp: Nach dem Abspann der fünften Folge folgt noch ein Kurzfilm mit zwei Wildschweinen in der Hauptrolle...

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Der Kampf der Häuptlinge auf Netflix

Der Kampf der Häuptlinge auf Netflix