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Luxusedition: Asterix in Lusitanien
Egmont Comic Collection
Das Abenteuer "Asterix in Lusitanien" erscheint auch als Luxusausgabe - limitiert auf nur 1.111 Exemplare! Auf 128 Seiten finden sich das Comic-Abenteuer, ein umfangreiches Making-of und die Original-Bleistiftzeichnungen von Didier Conrad. Diese Luxusedition erscheint im Überformat, mit Spotlackierung und in Leinen gebundenem Rücken und ist ein Schmuckstück fürs Regal eines jeden Asterix-Liebhabers.
Text: Verlag, 128 Seiten, 978-3-7704-1101-6, etwa 60 Euro
Auf der Hauptseite der Sonderbände ist eine Übersicht zu allen erschienenen Skizzenbüchern, Luxuseditionen und Artbooks aufgelistet.
Comedix' Meinung
Ein erster Eindruck
Endlich liegt die wunderbare Luxusedition des neuen Abenteuers auf meinem Schreibtisch. Wie sie duftet! Wie sie sich anfühlt! Wie schön sie ist! Wir wollen ihn, wir brauchen ihn, wir müssen ihn haben … den Schatz! Das Fazit ausnahmsweise gleich zu Beginn: Die Luxusausgaben sind wirklich jeden Euro wert – gut investierte 50 Euro.
Haptik und Gestaltung
Wie üblich bei der Luxusausgabe ist die Kombination aus Haptik und Optik ein wahrer Genuss. Der in Leinen gebundene Rücken, die besonders großen Zeichnungen im Überformat und das hochwertige Papier machen das Blättern zu einem Vergnügen. Dabei schwingt sogar etwas Ehrfurcht mit: bloß keinen noch so kleinen Fleck hinterlassen oder einen Knick verursachen! Ich bin fast geneigt, die berühmten Samthandschuhe anzuziehen.
„Hinter den Kulissen“ – das inhaltliche Highlight
Besonders hervorzuheben sind die Seiten „Hinter den Kulissen“. Sie zeigen mit zahlreichen Vorzeichnungen sehr detailliert die Entstehung des Abenteuers. Weniger überzeugt mich allerdings das Schriftbild: Die Buchstaben wirken etwas weiter auseinandergezogen als gewohnt, was das flüssige Lesen erschwert. Gleichzeitig verleiht es der Ausgabe einen edlen Charakter – vielleicht liest man dadurch langsamer und bewusster.
Zusatzmaterial und Verweise
Schön ist auch, dass die vor der Veröffentlichung gezeichneten Ankündigungen enthalten sind, wenn auch nicht ausschließlich in ihrer finalen, koloroerten Fassung und in deutscher Sprache. Ein gezeichnetes Online-Interview mit einem Influencer, das von unterschiedlich interpretierter Geheimhaltung handelt, liegt leider nur als französische Tusche- bzw. Bleistiftzeichnung vor. Im Anschluss werden jedoch verschiedene Stichwörter aus der Geschichte – etwa der Auftritt des Lusitaners Schnurres bereits in „Die Trabantenstadt“ oder Anspielungen auf Lissabon und Portugal – detailliert und bebildert erläutert.
Recherche, Szenario und historische Einbettung
Jeweils zwei Seiten widmen sich dem Szenario des wehmütigen Weltschmerzes sowie Fabcaros mit Originalfotografien bebilderter Vorort-Recherche. Diese Priorität ist sinnvoll gesetzt, denn sowohl die Vorgeschichte des historisch überlieferten lusitanischen Anführers Viriato als auch der Ursprung der portugiesischen Lebensart sowie die visuellen Anspielungen der Architektur und Landschaft in Lusitanien spielen eine besondere Rolle.
Ein kleiner Fremdkörper
Etwas deplatziert wirken hingegen die Seiten über die Anpassungsfähigkeit der Gallier an ihre Umgebung. Zwar dient das Verkleiden von Asterix und Obelix als Lusitaner als Anlass, der Abschnitt schweift jedoch in zahlreiche Beispiele aus anderen Abenteuern ab. Offenbar mussten die 128 Seiten gefüllt werden. Der Gesamteindruck leidet darunter aber nur geringfügig.
Zeichentechnik und Cover-Entwicklung
Die Darstellung der Entstehung des Covers sowie der Szene mit der Ankunft der Helden in Olisipo (Lissabon) – inklusive Bleistiftzeichnungen und Panelentwicklung – ist wiederum äußerst spannend. Sie leitet über zu einem weiteren Highlight der Ausgabe: den Bleistiftvorzeichnungen, in denen man die Zeichentechnik von Didier Conrad besonders gut erkennen kann.
Fazit
Insgesamt handelt es sich um eine äußerst sehens- und lesenswerte Ausgabe, die in keinem Regal fehlen sollte – ob bei Sammlerinnen und Sammlern oder einfach bei Menschen, die Freude am Lesen haben.
