Heft, das ihr nicht gern habt
- Michael_S.
- AsterIX Druid
- Beiträge: 1267
- Registriert: 16. November 2001 19:50
- Wohnort: Trier
- Kontaktdaten:
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Hallo,
so ähnlich wie es Idemix mit Sichel ergangen ist, war es bei mir mit Obelix GmbH & Co. KG, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Mit dem Band konnte ich als Kind überhaupt nichts anfangen und fande ihn richtig doof. Es waren vor allem die ganzen Wirtschaftsanspielungen, die ich größtenteils schlicht nicht verstanden habe in dem Alter. Inzwischen würde ich ihn aber sogar fast zu meinen Lieblingsbänden zählen.
MfG
Michael
so ähnlich wie es Idemix mit Sichel ergangen ist, war es bei mir mit Obelix GmbH & Co. KG, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Mit dem Band konnte ich als Kind überhaupt nichts anfangen und fande ihn richtig doof. Es waren vor allem die ganzen Wirtschaftsanspielungen, die ich größtenteils schlicht nicht verstanden habe in dem Alter. Inzwischen würde ich ihn aber sogar fast zu meinen Lieblingsbänden zählen.
MfG
Michael
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Guten Abend
Ich persönlich kann nur das allerneueste Band nicht leiden, deswegen habe ich es nur ausgeliehen und werde es mir garantiert nie kaufen. Auch Obelix auf Kreuzfahrt und Asterix und Latraviata mag ich nicht besonders, aber im Vergleich zu Band 33 sind das noch Meisterwerke.
mfg

Ich persönlich kann nur das allerneueste Band nicht leiden, deswegen habe ich es nur ausgeliehen und werde es mir garantiert nie kaufen. Auch Obelix auf Kreuzfahrt und Asterix und Latraviata mag ich nicht besonders, aber im Vergleich zu Band 33 sind das noch Meisterwerke.
mfg
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Hallo
Ich habs auch bücher ausgelihen die ich nicht gut fand aber dann trotzten gekauft
Ich habs auch bücher ausgelihen die ich nicht gut fand aber dann trotzten gekauft

Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Jeder Mensch ist andersIch habs auch bücher ausgelihen die ich nicht gut fand aber dann trotzten gekauft

Ich selber habe die ersten ca. 20 Bände aus finanziellen Gründen (mein Taschengeld war nicht so üppig


mfg
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Hallo
Als ich Band 33 zum ersten mal sah dachte ich das Blitze im Dorf ein schlagen natürlich hab ich es gekauft ,am Anfahng war es noch gut aber als diese Gugell kam und diese Weltraumlaute hab ich es nich weiter gelesen wusste dann das es nicht gut ist
aber wen du alle haben wilst musst du es kaufen
Als ich Band 33 zum ersten mal sah dachte ich das Blitze im Dorf ein schlagen natürlich hab ich es gekauft ,am Anfahng war es noch gut aber als diese Gugell kam und diese Weltraumlaute hab ich es nich weiter gelesen wusste dann das es nicht gut ist

aber wen du alle haben wilst musst du es kaufen
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
alle Bände gekauft (bis auf B. 33 natürlich)
- Iwan
- AsterIX Druid
- Beiträge: 2504
- Registriert: 22. Juni 2002 09:01
- Wohnort: Mellingen (Schweiz)
- Kontaktdaten:
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Nanu, gerade eins weiter oben hast du doch geschrieben, du hättest 33 gekauft, was denn nun?
I.
I.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Nein nein
war ein fehler
wolte ein zitat machen sory
war ein fehler

wolte ein zitat machen sory
Meine persönliche Einteilung mit Begründung
Wenn ich da was beisteuern darf:
Ich komme ja beruflich aus der Text- bzw. Literaturforschung. In meiner Disziplin gibt es die Einteilung in "kanonische", "deuterokanonische" und "apokryphe" Schriften, d.h.:
kanonisch: jene Schriften, die allgemein anerkannt und inhaltlich von großer Bedeutung sind
deuterokanonisch: jene Schriften, die nicht allgemein anerkannt, aber inhaltlich bedeutsam sind
apokryph: jene Schriften, die weder das eine noch das andere sind und daher für bestimmte Verwendungen nicht zulässig sind.
In Anlehnung an diese Einteilung habe ich für mich zunächst einmal formal die Reihung getroffen:
I - XXIII kanonisch (weil sie noch von Uderzo und Goscinny gemeinsam stammen und gute Ideen verarbeitet sind)
XXIV - XXVIII deuterokanonisch (nur noch Uderzo, die Ideen lassen nach, aber sind zumindest streckenweise noch ganz amüsant)
XXIX-laufend apokryph (nur Uderzo, Ideen haarstäubend).
Das ist vor allem hinsichtlich der Klassifizierung der Ideen natürlich erst mal eine Bauch- bzw. Geschmacksfrage.
Allerdings gibt es auch klare inhaltliche Kriterien:
1) der Sprachwitz
Schon in den letzten Bänden, an denen noch beide gearbeitet haben, sind die Formulierungen nicht mehr so gelungen und pointiert. Ich spreche hier, wohlgemerkt, von den deutschen Versionen, ich habe das nur stichprobenartig am Original überprüft; aber nachdem jede Übersetzung approbiert sein muss, können diese nicht so weit vom Original entfernt sein. Ein bisschen erinnert mich das an den grossen Qualitätsabsturz, den die Donald Duck - Sonderhefte hatten, als Erika Fuchs als Übersetzerin in Pension ging.
2) das Abgehen von Handzeichnungen zugunsten der Verwendung von Computern
Zugegebenerweise: das klingt puristisch. Aber bei genauem Hinsehen fällt es schon auf, dass - und der Sprung ist ganz besonders von XXVII auf XXVIII zu bemerken - die Zeichnungen nicht mehr so "lebendig" scheinen. Die kleinen Ungenauigkeiten, die beim Handzeichnen völlig unvermeidbar sind, scheinen mir deutlich abzugehen, und damit verlieren die Zeichnungen an Charme.
3) die Einführung von Sekundärcharakteren
Es gibt zwar schon früh Textanspielungen auf Charaktere und Ereignisse ausserhalb des Asterix-Universums ("Merckx dir!" <- Asterix als Legionär, oder Austerlix <- Asterix auf Korsika), aber erst in XXIII kommt es zu einem sichtbaren Bruch: Oliver Hardy und Stan Laurel treten als Legionäre auf. Von da an geht es los. Die beiden Detektive von Tim und Struppi und andere treten in Erscheinung; und nicht nur das, auch in der Filmwelt werden Anleihen genommen (Kirk Douglas als Spartakis in XXX). Aus welchen Motiven auch immer das so gemacht wurde - als Hommage, als Zitat, als Gag - ich halte es für inkonsistent und verzichtbar.
4) Die Handlungsideen
Während sich die frühen Bände grob am "Gallischen Krieg" Cäsars und weitgehend zeitverbundener Literatur bzw. konsistent dazu erdachten Geschichten orientieren, werden in den späteren andere Quellen aufgegriffen: Shakespeare (XXV), zeitgenössische Wirtschaftsentwicklung (XXVIII), die politische Lage im Nahen Osten (XXVI) oder auch Erich von Däniken und verwandte Geistesgrößen (über XXXIII habe ich mich nur noch geärgert). Ich denke, das muss ich nicht weiter kommentieren.
Ich habe nun die inhaltlichen Argumente 1-4 gegenüber dem rein formalen (Autorenschaft) abgewogen und bin für mich persönlich zu folgendem Schluss gekommen:
I-XXI sind Pflichthefte und Weltkulturerbe (kanonisch)
XXII-XXIV sind gut und wichtig (deuterokanonisch)
XXV-XXVIII sollten in der Sammlung nicht fehlen und sind vertretbar
XXIX-XXXIII sind entbehrlich bis entsetzlich.
Ich habe mir alle Hefte bis Band XXX gekauft, dann habe ich aufgehört. Mir scheint manchmal, dass die neueren nur noch produziert werden, weil da massig Geld zu machen ist, während die früheren noch aus Freude an der Sache gemacht wurden ... und das merkt man leider...
Auf Rückmeldungen ist gespannt
Jesaiahix (Jesaiah @ircnet #linux.de #php.de
Ich komme ja beruflich aus der Text- bzw. Literaturforschung. In meiner Disziplin gibt es die Einteilung in "kanonische", "deuterokanonische" und "apokryphe" Schriften, d.h.:
kanonisch: jene Schriften, die allgemein anerkannt und inhaltlich von großer Bedeutung sind
deuterokanonisch: jene Schriften, die nicht allgemein anerkannt, aber inhaltlich bedeutsam sind
apokryph: jene Schriften, die weder das eine noch das andere sind und daher für bestimmte Verwendungen nicht zulässig sind.
In Anlehnung an diese Einteilung habe ich für mich zunächst einmal formal die Reihung getroffen:
I - XXIII kanonisch (weil sie noch von Uderzo und Goscinny gemeinsam stammen und gute Ideen verarbeitet sind)
XXIV - XXVIII deuterokanonisch (nur noch Uderzo, die Ideen lassen nach, aber sind zumindest streckenweise noch ganz amüsant)
XXIX-laufend apokryph (nur Uderzo, Ideen haarstäubend).
Das ist vor allem hinsichtlich der Klassifizierung der Ideen natürlich erst mal eine Bauch- bzw. Geschmacksfrage.
Allerdings gibt es auch klare inhaltliche Kriterien:
1) der Sprachwitz
Schon in den letzten Bänden, an denen noch beide gearbeitet haben, sind die Formulierungen nicht mehr so gelungen und pointiert. Ich spreche hier, wohlgemerkt, von den deutschen Versionen, ich habe das nur stichprobenartig am Original überprüft; aber nachdem jede Übersetzung approbiert sein muss, können diese nicht so weit vom Original entfernt sein. Ein bisschen erinnert mich das an den grossen Qualitätsabsturz, den die Donald Duck - Sonderhefte hatten, als Erika Fuchs als Übersetzerin in Pension ging.
2) das Abgehen von Handzeichnungen zugunsten der Verwendung von Computern
Zugegebenerweise: das klingt puristisch. Aber bei genauem Hinsehen fällt es schon auf, dass - und der Sprung ist ganz besonders von XXVII auf XXVIII zu bemerken - die Zeichnungen nicht mehr so "lebendig" scheinen. Die kleinen Ungenauigkeiten, die beim Handzeichnen völlig unvermeidbar sind, scheinen mir deutlich abzugehen, und damit verlieren die Zeichnungen an Charme.
3) die Einführung von Sekundärcharakteren
Es gibt zwar schon früh Textanspielungen auf Charaktere und Ereignisse ausserhalb des Asterix-Universums ("Merckx dir!" <- Asterix als Legionär, oder Austerlix <- Asterix auf Korsika), aber erst in XXIII kommt es zu einem sichtbaren Bruch: Oliver Hardy und Stan Laurel treten als Legionäre auf. Von da an geht es los. Die beiden Detektive von Tim und Struppi und andere treten in Erscheinung; und nicht nur das, auch in der Filmwelt werden Anleihen genommen (Kirk Douglas als Spartakis in XXX). Aus welchen Motiven auch immer das so gemacht wurde - als Hommage, als Zitat, als Gag - ich halte es für inkonsistent und verzichtbar.
4) Die Handlungsideen
Während sich die frühen Bände grob am "Gallischen Krieg" Cäsars und weitgehend zeitverbundener Literatur bzw. konsistent dazu erdachten Geschichten orientieren, werden in den späteren andere Quellen aufgegriffen: Shakespeare (XXV), zeitgenössische Wirtschaftsentwicklung (XXVIII), die politische Lage im Nahen Osten (XXVI) oder auch Erich von Däniken und verwandte Geistesgrößen (über XXXIII habe ich mich nur noch geärgert). Ich denke, das muss ich nicht weiter kommentieren.
Ich habe nun die inhaltlichen Argumente 1-4 gegenüber dem rein formalen (Autorenschaft) abgewogen und bin für mich persönlich zu folgendem Schluss gekommen:
I-XXI sind Pflichthefte und Weltkulturerbe (kanonisch)
XXII-XXIV sind gut und wichtig (deuterokanonisch)
XXV-XXVIII sollten in der Sammlung nicht fehlen und sind vertretbar
XXIX-XXXIII sind entbehrlich bis entsetzlich.
Ich habe mir alle Hefte bis Band XXX gekauft, dann habe ich aufgehört. Mir scheint manchmal, dass die neueren nur noch produziert werden, weil da massig Geld zu machen ist, während die früheren noch aus Freude an der Sache gemacht wurden ... und das merkt man leider...
Auf Rückmeldungen ist gespannt
Jesaiahix (Jesaiah @ircnet #linux.de #php.de
Re: Meine persönliche Einteilung mit Begründung
Hallo Jesaiahix,
es ist sehr interessant, mal die Einschätzung eines Text- und Literaturforschers zu den Asterix-Bänden zu lesen. Nicht, daß ich in allen Punkten derselben Meiung wäre, aber doch schon gut mal zu wissen, wie ein Fachmann die Hefte beurteilt.
Die Tuschzeichnungen (schwarze Linien) und die Kolrierung macht Uderzo bereits seit langer Zeit nicht mehr selbst. Das sollte sich nicht erst mit Band XXVIII geändert haben.
Gleichwohl stimme ich Dir bei der abnehmenden Detailliertheit der Zeichnungen zu. Diese ist mir ab Band XXIX aufgefallen, ganz besonders beim jüngsten Band XXXIII. Die Hintergründe sind einfacher gestaltet, es finden sich viel weniger liebevolle Details, als früher (man denke nur an die vielen kleinen Tier-Szenen in Sichel). Die Panele konzentrieren sich zunehmend auf das für die Handlung Wesentliche. Ich vermute allerdings, daß das damit zu tun hat, daß Uderzo's Zeichenhand zunehmend Probleme bereitet. Wenn man sieht, wie er heutzutage den Zeichenstift hält, kann man erahnen, daß ihm das Zeichnen heute nicht mehr so leicht fällt wie früher.
Aber wie schon weiter oben gesagt: Sich über die (gerade zeichnerische) Qualität eines Asterix-Bandes zu beschweren , ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Selbst an die Qualität und Detailliertheit der Zeichnungen der neueren Bände kommen viele andere Comicserien bei weitem nicht heran.
Im übrigen sei nocheinmal daran erinnert, daß Band XXIV, in dem Schulze und Schulze auftreten, noch von Goscinny ist.
Zudem haben auch frühere Bände sich nicht immer am Gallischen Krieg o.ä. orientiert. Sichel, Überfahrt und Kupferkessel mögen als Beispiele genügen, daß ein Bezug zu konkreten historischen Ereignissen längst nicht immer greifbar waren.
Die politische Lage im Nahen Osten wird mE in Band XXVI überhaupt nicht angeschnitten. Die Reise in den Nahen Osten ist für Uderzo-Verhältnisse doch gelungen. Mit der Figur des Pontius Penatus wird an die (biblisch überlieferte) Historie angeknüpft, nicht an heutige Verhältnisse. Eher könnte man dem Band "vorwerfen" eine James-Bond-Geschichte erzählen zu wollen.
Die Anleihe an Shakespeare in Band XXV sehe ich ebenfalls noch nicht als Beispiel für mangelnde Ideen. Die Liebesgeschichte à la Shakespeare steht ja auch nicht den ganzen Band über im Vordergrund. Der große Graben ist eher eine Anspielung auf die damalige Berliner Mauer. Und das ist durchaus eine intelligente Idee, die ein Abenteuer gut tragen kann. Daß man Einzelnes in dem Band hätte besser machen können, steht auf einem anderen Blatt. Uderzo ist nunmal kein Goscinny. Aber Ideenlosigkeit sieht anders aus.
Band XXXIII fällt insoweit natürlich tatsächlich aus jedem Rahmen. Eine Anleihe bei von Däniken sehe ich aber nur sehr begrenzt. Hier muß man einfach neben der Hauptebene die übertragene Ebene mitberücksichtigen. Auf der Hauptebene treten Aliens auf. Auf der übertragenen Ebene ("Bildebene") treten Mangas (Nagma) zu US-Comics (Toon, Superkon) und franco-belgischen Comics (Asterix) in Konkurrenz. Zudem treten die US-Amerikaner unter der Bush-Adminstration (der weiseste Mann auf Tadsylweni: Hubs) mit protektionistischen Bestrebungen auf.
Man kann sich - das ist damals ja auch ausführlich geschehen - trefflich darüber streiten, ob der Band gelungen ist und falls nicht, auch, warum er nicht gelungen ist. Aber jedenfalls darf man mE gerade bei diesem Band die übertragene Ebene nicht außer Betracht lassen. Die (leicht politische) Aussage steht bei diesem Band mehr im Vordergrund, als bei jedem anderen.
Meines Erachtens sind alle 32 originär regulären Bände kanonisch. Band 32, der Kurzgeschichtenband, der ursprünglich als Sonderband erschienen und nachträglich in die Reihe eingegliedert worden ist, wäre wohl zusammen mit "Wie Obelix als Kleines Kind..." deuterokanonisch und die Asterix-Filme allesamt apokryph.
Der Kurzgeschichtenband enthält ein paar wirkliche Goscinny-Schätze.
Gruß
Erik
es ist sehr interessant, mal die Einschätzung eines Text- und Literaturforschers zu den Asterix-Bänden zu lesen. Nicht, daß ich in allen Punkten derselben Meiung wäre, aber doch schon gut mal zu wissen, wie ein Fachmann die Hefte beurteilt.

Band XXIV stammt auch noch von Goscinny. Er hat den fertig gezeichneten Band zwar nicht mehr erlebt, aber die Texte stammen dennoch aus seiner Feder.Jesaiahix hat geschrieben:XXIV - XXVIII deuterokanonisch (nur noch Uderzo, die Ideen lassen nach, aber sind zumindest streckenweise noch ganz amüsant)
Die Übersetzung hat bis Band XXIX einschließlich Gudrun Penndorf gemacht. Danach gab es wechselnde Übersetzer. Und obwohl die Franzosen alle Übersetzungen durch Rückübersetzung ins Französische nachkontrollieren lassen, haben die Übersetzer in den anderen Sprachräumen ganz offenbar einen erheblichen Spielraum. Das sieht man nicht nur an all den Sprüchen, die Herr Walz in Band XXXI einbauen durfte (die Übersetzung ist aus Franreich gutgehießen worden), sondern auch an den diversen Mundartübersetzungen, die soweit ich weiß eine Vielzahl lokaltypischer Sprüche und Begrifflichkeiten einbauen, ohne daß diese vom Originaltext veranlaßt wären. Insofern denke ich durchaus, daß die Übersetzung hier eine große Rolle spielen kann und auch spielt. - Wobei ich nie in Abrede stellen würde, daß mit Goscinny's Tod auch die Qualität und Dichte des Wortwitzes im Original nachgelassen hat (was ich selbst aber nicht überprüfen kann).Jesaiahix hat geschrieben:Schon in den letzten Bänden, an denen noch beide gearbeitet haben, sind die Formulierungen nicht mehr so gelungen und pointiert. Ich spreche hier, wohlgemerkt, von den deutschen Versionen, ich habe das nur stichprobenartig am Original überprüft;
Die Zeichnungen macht Uderzo noch immer von Hand, was man auch daran sieht, daß zu jedem neueren Band ein Skizzenband herausgekommen ist. Es gibt nur relativ wenige Ausnahmen, bei denen mit Computer-Einsatz gearbeitet wurde. Das Raumschiff der Tadsylwine in Band XXXIII ist solche eine Ausnahme. Ob es noch weitere gibt, kann ich nicht sagen. So ad hoc fiele mir da nichts ein.Jesaiahix hat geschrieben:2) das Abgehen von Handzeichnungen zugunsten der Verwendung von Computern
Zugegebenerweise: das klingt puristisch. Aber bei genauem Hinsehen fällt es schon auf, dass - und der Sprung ist ganz besonders von XXVII auf XXVIII zu bemerken - die Zeichnungen nicht mehr so "lebendig" scheinen. Die kleinen Ungenauigkeiten, die beim Handzeichnen völlig unvermeidbar sind, scheinen mir deutlich abzugehen, und damit verlieren die Zeichnungen an Charme.
Die Tuschzeichnungen (schwarze Linien) und die Kolrierung macht Uderzo bereits seit langer Zeit nicht mehr selbst. Das sollte sich nicht erst mit Band XXVIII geändert haben.
Gleichwohl stimme ich Dir bei der abnehmenden Detailliertheit der Zeichnungen zu. Diese ist mir ab Band XXIX aufgefallen, ganz besonders beim jüngsten Band XXXIII. Die Hintergründe sind einfacher gestaltet, es finden sich viel weniger liebevolle Details, als früher (man denke nur an die vielen kleinen Tier-Szenen in Sichel). Die Panele konzentrieren sich zunehmend auf das für die Handlung Wesentliche. Ich vermute allerdings, daß das damit zu tun hat, daß Uderzo's Zeichenhand zunehmend Probleme bereitet. Wenn man sieht, wie er heutzutage den Zeichenstift hält, kann man erahnen, daß ihm das Zeichnen heute nicht mehr so leicht fällt wie früher.
Aber wie schon weiter oben gesagt: Sich über die (gerade zeichnerische) Qualität eines Asterix-Bandes zu beschweren , ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Selbst an die Qualität und Detailliertheit der Zeichnungen der neueren Bände kommen viele andere Comicserien bei weitem nicht heran.
Ich finde, das macht einen der Reize bei Asterix aus. Die Karikaturen bekannter Persönlichkeiten gab es Bei Asterix nahezu schon immer. Wenn man sich die Übersicht im Comedix-Karikaturen-Special ansieht, kann man wohl kaum behaupten, daß das eine neue Erscheinung ist. Allerdings treten die Charaktere, die zeichnerische Karikaturen sind, in den jüngeren Bänden mehr in den Vordergrund. Waren es früher eher Randfiguren, sind etwa Spartakis oder Maestria Hauptfiguren. Einen Qualitätsabfall kann ich darin allerdings nicht erkennen.Jesaiahix hat geschrieben:3) die Einführung von Sekundärcharakteren
[...] aber erst in XXIII kommt es zu einem sichtbaren Bruch: Oliver Hardy und Stan Laurel treten als Legionäre auf. Von da an geht es los. Die beiden Detektive von Tim und Struppi und andere treten in Erscheinung; und nicht nur das, auch in der Filmwelt werden Anleihen genommen (Kirk Douglas als Spartakis in XXX). Aus welchen Motiven auch immer das so gemacht wurde - als Hommage, als Zitat, als Gag - ich halte es für inkonsistent und verzichtbar.
Im übrigen sei nocheinmal daran erinnert, daß Band XXIV, in dem Schulze und Schulze auftreten, noch von Goscinny ist.

Daß Uderzo ein gewisses Ideen-Problem hat, will ich nicht in Abrede stellen. Es fällt ihm wohl sichtlich schwer, noch Neues für seine Abenteier zu finden. Bestes Beispiel dafür ist sicherlich die Fahrt nach Atlantis in Obelix auf Kreuzfahrt. Bei Band XXVIII (Morgenland) sehe ich nichts von einer Wirtschaftsentwicklung. Gemeint ist wohl eher Band XXIII (Obelix GmbH & Co. KG), ein alter Goscinny-Klassiker. Den als Beispiel für mangelnde Ideen und sinkende Qualität anzuführen, ist wohl wirklich Folge eines persönlichen Geschmacks. Objektiv nachvollziehen kann ich das nicht. Die "Sprache der Geschäftsleute", die Werbekampgne für Hinkelsteine mit all ihren Folgen, die Zeichnungen (immer wieder herrlich:Obelix im Osterei-Kostüm)... all das ist große Klasse. In der ewigen Rangliste der Asterix-Bände in der Comedix-Biliothek steht der Band an Stelle 6 mit 4,07 von 5 Punkten.Jesaiahix hat geschrieben:4) Die Handlungsideen
Während sich die frühen Bände grob am "Gallischen Krieg" Cäsars und weitgehend zeitverbundener Literatur bzw. konsistent dazu erdachten Geschichten orientieren, werden in den späteren andere Quellen aufgegriffen: Shakespeare (XXV), zeitgenössische Wirtschaftsentwicklung (XXVIII), die politische Lage im Nahen Osten (XXVI) oder auch Erich von Däniken und verwandte Geistesgrößen (über XXXIII habe ich mich nur noch geärgert).
Zudem haben auch frühere Bände sich nicht immer am Gallischen Krieg o.ä. orientiert. Sichel, Überfahrt und Kupferkessel mögen als Beispiele genügen, daß ein Bezug zu konkreten historischen Ereignissen längst nicht immer greifbar waren.
Die politische Lage im Nahen Osten wird mE in Band XXVI überhaupt nicht angeschnitten. Die Reise in den Nahen Osten ist für Uderzo-Verhältnisse doch gelungen. Mit der Figur des Pontius Penatus wird an die (biblisch überlieferte) Historie angeknüpft, nicht an heutige Verhältnisse. Eher könnte man dem Band "vorwerfen" eine James-Bond-Geschichte erzählen zu wollen.
Die Anleihe an Shakespeare in Band XXV sehe ich ebenfalls noch nicht als Beispiel für mangelnde Ideen. Die Liebesgeschichte à la Shakespeare steht ja auch nicht den ganzen Band über im Vordergrund. Der große Graben ist eher eine Anspielung auf die damalige Berliner Mauer. Und das ist durchaus eine intelligente Idee, die ein Abenteuer gut tragen kann. Daß man Einzelnes in dem Band hätte besser machen können, steht auf einem anderen Blatt. Uderzo ist nunmal kein Goscinny. Aber Ideenlosigkeit sieht anders aus.
Band XXXIII fällt insoweit natürlich tatsächlich aus jedem Rahmen. Eine Anleihe bei von Däniken sehe ich aber nur sehr begrenzt. Hier muß man einfach neben der Hauptebene die übertragene Ebene mitberücksichtigen. Auf der Hauptebene treten Aliens auf. Auf der übertragenen Ebene ("Bildebene") treten Mangas (Nagma) zu US-Comics (Toon, Superkon) und franco-belgischen Comics (Asterix) in Konkurrenz. Zudem treten die US-Amerikaner unter der Bush-Adminstration (der weiseste Mann auf Tadsylweni: Hubs) mit protektionistischen Bestrebungen auf.
Man kann sich - das ist damals ja auch ausführlich geschehen - trefflich darüber streiten, ob der Band gelungen ist und falls nicht, auch, warum er nicht gelungen ist. Aber jedenfalls darf man mE gerade bei diesem Band die übertragene Ebene nicht außer Betracht lassen. Die (leicht politische) Aussage steht bei diesem Band mehr im Vordergrund, als bei jedem anderen.
Man kann manche Bände entsetzlich finden. In einer Sammlung fehlen sollte dennoch keiner. Denn was "kanonisch" ist, also für das Asterix-Universum anerkannt und von Bedeutung, das entscheidet (seit Goscinny's Tod) allein Albert Uderzo. Was er seine Gallier erleben läßt, das erleben sie. Und ob man Band XXX und XXXIII nun mag oder nicht: Asterix und Obelix haben Atlantis besucht und Aliens getroffen (auch wenn sie Letzteres selbst nicht mehr wissen). Wir Leser können das gut finden oder nicht, aber was in Deinem Sinne "kanonisch", also für die Asterix-Geschichte bedeutsam ist, das liegt nicht in unserer Hand, meine ich.Jesaiahix hat geschrieben:I-XXI sind Pflichthefte und Weltkulturerbe (kanonisch)
XXII-XXIV sind gut und wichtig (deuterokanonisch)
XXV-XXVIII sollten in der Sammlung nicht fehlen und sind vertretbar
XXIX-XXXIII sind entbehrlich bis entsetzlich.

Meines Erachtens sind alle 32 originär regulären Bände kanonisch. Band 32, der Kurzgeschichtenband, der ursprünglich als Sonderband erschienen und nachträglich in die Reihe eingegliedert worden ist, wäre wohl zusammen mit "Wie Obelix als Kleines Kind..." deuterokanonisch und die Asterix-Filme allesamt apokryph.
Vielleicht hättest Du für Band XXXII eine Ausnahme machen sollen.Jesaiahix hat geschrieben:Ich habe mir alle Hefte bis Band XXX gekauft, dann habe ich aufgehört.

Ich möchte ernstlich bezweifeln, daß Uderzo noch irgendetwas des Geldes wegen tut. Er ist 81 Jahre alt, sammelt Ferraris und lebt in einem großen Anwesen bei Paris. Der Mann ist mindestens Multimillionär. Ich nehme an, er zeichnet (und textet) auch heute noch aus einer Mischung aus Freude an der Sache und Pflichtgefühl gegenüber seinen Mitarbeitern, Lesern, Geschäftspartnern etc.Jesaiahix hat geschrieben:Mir scheint manchmal, dass die neueren nur noch produziert werden, weil da massig Geld zu machen ist, während die früheren noch aus Freude an der Sache gemacht wurden ... und das merkt man leider...
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
Re: Heft, das ihr nicht gern habt
Ich bin auch überzeugt davon, das Uderzo seine Fans einfach nicht enttäuschen will und
auch in seinem Alter die Lust am Zeichnen noch nicht verloren hat. Darüber sollten alle
Asterixfans froh sein. Ich bin es jedenfalls. fledermausia Eve
auch in seinem Alter die Lust am Zeichnen noch nicht verloren hat. Darüber sollten alle
Asterixfans froh sein. Ich bin es jedenfalls. fledermausia Eve
