Asterix' Zukunft

Allgemeine Themen, die etwas mit Asterix zu tun haben und Vorstellung aktueller Asterix-Hefte, -Filme und -Produkte.

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Iwan
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22935Beitrag Iwan »

Also wenn ich mir zum Beispiel die neu raus gekommenen Lucky Luke-Bände ansehe, muss so ein Wechsel nicht unbedingt nur eine Verschlechterung bedeuten - eine Akzentverschiebung auf jeden Fall, aber das muss ja nicht generell schlecht sein.

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Erik
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22950Beitrag Erik »

Hallo,

auch in diesem Zusammenhang ist der bereits im Thread zum neuen Band zitierte Beitrag von "PhoneyBone" aus dem Comicforum interessant.
PhoneyBone im Comicforum hat geschrieben:Der letzte von Uderzo gezeichnete Band soll dann zu einem noch nicht bekannten Termin erscheinen. Gerüchte sagen, dass die Nachfolger von Uderzo Jean-Louis Mourier und Christophe Arleston sind.
Das würde bedeuten, daß es sich nicht nur um eine Regelung für den Fall von Uderzos Ableben handelt, sondern um konkrete Pläne für einen Ruhestand Uderzos. Ich will nicht sagen, daß Uderzo sich den nicht verdient hätte, aber trotzdem ist das schon eine Nachricht, die mich etwas bedrückt. Sicher habe ich immer angenommen, daß Band 34 der letzte Asterix-Band von Uderzo (und nach bisheriger Lage damit überhaupt) wird. Aber mit einer Abgabe der Autorenschaft an andere werden auch weitere Illustrationen oder gar Kurzgeschichten von Uderzo noch zu dessen Lebzeiten sehr unwahrscheinlich werden. Und wenn auch ein neuer Texter vieles an Asterix verbessern könnte, in puncto zeichnerischer Qualität wird man Uderzos Strich sicherlich vermissen. - Naja, abwarten, was die Gerüchte wert sind. aber so rechte Freude will bei mir nicht aufkommen, auch wenn Lucky Luke bislang wohl ganz gut weitergeführt wurde (habe ich gelesen, die neuen Bände kenne ich nicht).

Gruß
Erik
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Erik
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22960Beitrag Erik »

Hallo,

die durch PhoneyBones' Beitrag im Comicforum angedeutete Lage scheint zuzutreffen. Im von Hendrik Jan im englischen Bereich verlinkten Artikel heißt es:
actuabd.com hat geschrieben:Monique Younès nous rapporte qu’Uderzo supervisera le choix des repreneurs, même si ceux-ci n’ont pas encore été déterminés.
Uderzo ist also an der Auswahl seines Nachfolgers beteiligt, auch wenn es noch nicht klar ist, wer dies sein wird. Wenn aber Uderzo seinen Nachfolger jetzt mit aussucht, dann erscheint es doch klar, daß es sich nicht um eine Fortführung irgendwann handeln soll, wenn Uderzo nicht mehr selbst zeichnen kann, sondern daß es um eine konkret geplante Übergabe der Asterix-Autorenschaft noch zu Lebzeiten Uderzo's geht. Damit dürfte entweder der angekündigte Jubiläumsband oder ein noch erscheinendes 34. Abenteuer (darüber widersprechen sich ja die Quellen) das letzte neue Uderzo-Asterix-Material beinhalten.

Im übrigen habe ich mir die gerüchteweise auftauchenden Namen Mourier und Arleston mal bei Wikipedia angesehen. Es handelt sich um die Autoren der Serie "Troll von Troy". Diese soll laut dem zugehörigen Wikipedia-Artikel bereits deutliche Parallelitäten zu Asterix aufweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_von_Troy

Möglicherweise erschöpfen sich auch in dieser Ähnlichkeit die Grundlagen für die Gerüchte, das kann ich aber natürlich nicht beurteilen. Zumindest haben diese Autoren bereits eigene erfolgreiche Serien und wie Aktuar oben schon sagte, wäre es eine Einengung eines Talentes, Asterix fortzuführen. Ob da also was dran ist, wird man ruhig abwarten müssen.
Einen ersten ganz kurzen Einblick in die Zeichnungen und Texte von Mourier und Arleston kann man bereits im Hommagen-Band "Asterix und seine Freunde", S. 8-9 bekommen. Dort befindet sich die Geschichte "Eine trollige Begegnung", in der Obelix buchstäblich auf einen Troy-Troll stößt.

Noch braucht uns das freilich nicht weiter zu interessieren. Aber falls sich die Gerüchte verdichten sollten, könnte diese Serie als Vorgeschmack einen Blick wert sein.

Gruß
Erik

EDIT: Und ich sehe jetzt erst, daß ich oben Marco's und Gregor's Beiträge völlig überlesen habe. Sorry, dann ist die Sache ja schon besprochen.
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idemix
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22961Beitrag idemix »

Hallo,

seit ich die News hörte, dass Asterix möglicherweise nun doch von Anderen weitergeführt wird, versuche ich mir selbst darüber klar zu werden, ob ich dies nun als gute oder schlechte Nachricht werte... Ich bin dermaßen hin- und hergerissen zwischen der Freude, dass es weitergeht und den verschiedensten Befürchtungen über das WIE der Fortsetzung (dass die Neuen nicht annähernd das Niveau der Bände bis Maestria erreichen, dass die Asterix-Welt wie wir sie kennen vollkommen verfälscht/verändert wird, etc. etc. etc.), dass ich mir total im Unklaren darüber bin, ob ich mich nun über diese Nachricht freuen soll oder nicht..

Wie denkt ihr darüber?
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Iwan
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22966Beitrag Iwan »

Hallo,

klar, man muss sich vernünftigerweise darauf einstellen, dass vieles anders wird, aber ob das unbedingt so viel schlechter wird, muss sich zeigen. Man sollte auf jeden Fall dem oder den Neuen eine faire Chance geben ...

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Erik
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22967Beitrag Erik »

Hallo,
idemix hat geschrieben:seit ich die News hörte, dass Asterix möglicherweise nun doch von Anderen weitergeführt wird, versuche ich mir selbst darüber klar zu werden, ob ich dies nun als gute oder schlechte Nachricht werte... [...]
Wie denkt ihr darüber?
Iwan hat geschrieben:Man sollte auf jeden Fall dem oder den Neuen eine faire Chance geben ...
das ist eine gute Frage von Markus, die ich mir auch schon die ganze Zeit stelle. Und ich bin mir nichtmal sicher, daß ich dem Ganzen eine "faire Chance" geben muß, wie es Iwan fordert. Die Frage ist für mich eigentlich auch gar nicht in erster Linie, ob die Geschichten der Neuen gut werden oder nicht, sondern vielmehr: Warum bin ich eigentlich Asterix-Fan? Sicher ist, daß Asterix für mich nicht austauschbar ist. Diese Serie, diese Figuren, dieser Humor... all das hat für mich etwas Einzigartiges. Es genügt mir nicht, irgendwelche lustigen Geschichten zu lesen, sondern es geht mir darum, Asterix-Geschichten zu lesen. Aber was macht dieses Einzigartige genau aus? Erst wenn diese Frage beantwortet ist, kann ich sagen, ob dieses Einzigartige mit neuen Asterix-Autoren verlorengehen kann, sicher verlorengehen wird oder sicher erhalten bleiben wird. Wenn es verlorengeht, dann bekommen die neuen Autoren sicher keine faire Chance, wenn es erhalten bleibt, ist die Qualität der neuen Bände fast zweitrangig (wobei man sich natürlich immer gute Bände wünscht).

Erstmals habe ich mich mit dieser Frage - freilich noch in hypothetischer Form - konfrontiert gesehen, als mich jemand (ich meine, es war ein Gast), in der Diskussion um Band 33 auf den Kopf zugefragt hat, ob ich als Fan mir nicht auch wünschen würde, daß Asterix nach Uderzo's Tode einmal weitergehen wird. Ich habe damals gesagt, mein Bauch würde das befürworten, damit Asterix nicht stirbt, mein Kopf sage mir aber, daß Uderzo's Entscheidung, Asterix mit seinem Tode enden zu lassen, die vernünftigere ist. - Und genau dieser Widerstreit existiert bei mir auch jetzt, wenn ich bewerten soll, ob ich mich über die Nachricht freue oder nicht. Einerseits tue ich es, andererseits fürchte ich auch das, was die Zukunft des Asterix sein mag, was mit den Figuren und dem kleinen Dorf geschehen könnte.

Der Übergang der Text-Autorenschaft von Goscinny zu Uderzo war für mich nie ein Thema. Als ich angefangen habe, Asterix zu lesen, gab es bereits 28 Bände. Zwar wurde mir gesagt, daß der Texter nicht mehr lebe, aber mit welchem Band der Übergang nun geschehen ist, habe ich erst deutlich später mitbekommen. Anfangs war Asterix im Morgenland sogar mein Lieblingsband (heute aber nicht mehr). Hätte damals nicht Uderzo die Texte übernommen, sondern jemand ganz anderes, hätte ich den Unterschied wahrscheinlich auch nicht bemerkt und die weitere Autorenschaft wäre mir später ebenso selbstverständlich gewesen, wie es heute die Uderzos ist.

Dennoch ist es wohl ein Unterschied, ob der Zeichner, der ohnehin Mitschöpfer ist und die Serie von Anfang an mitgeprägt hat, die Serie allein fortführt oder ob eine ganz neue Persönlicheit eintritt und ihre Ideen verwirklicht bzw. die Figuren auch an ihre Vorstellungen anpaßt. Die Auswirkungen auf die Identität der Figuren kann davon stärker beeinträchtigt sein.

Ein großer Teil des für mich Einzigartigen an Asterix sind sicher die vorzüglichen Zeichnungen Uderzos. Ich kenne keine andere Comic-Serie, die mich jemals optisch so angesprochen hätte. Sicher macht das einen Teil aus. Allerdings bin ich kein Experte und zwischen den Lucky Luke-Zeichnungen von Morris und von Achdé sehe ich nicht den riesigen Unterschied. Zudem schätze ich auch einige der Asterix-Zeichentrickfilme sehr und diese Zeichnungen stammen auch nicht von Uderzo selbst. Die Zeichnungen alleine können es also nicht sein.

Mithin komme ich zu dem Schluß, daß das Einzigartige an Asterix für mich höchstwahrscheinlich nicht untrennbar mit der Person Uderzos oder Goscinnys verbunden ist. Es kommt wohl doch eher auf den Inhalt der Geshcichten an, also das Setting mit dem gallischen Dorf in der römischen Welt, mit den Piraten, Fischschlachten und Hinkelsteinen (= die Asterix-Welt), mit den einzigartigen Charakteren und natürlich nicht zuletzt dem Zaubertarnk, der unbesiegbar macht. Wenn der Charakter der Figuren, ihrer Beziehungen zueinender und der Asterix-Welt an sich erhalten bleibt, könnte ich mir zumindest vorstellen, daß ich auch einen Asterix unter anderer Autorenschaft letztlich als gleichwertig akzeptieren könnte.

Trotzdem müßte lügen, wollte ich sagen, daß ich die Nachricht nur positiv sehe. Ein Ende der Asterix-Comics hätte den status quo der Asterix-Welt, wie ich sie liebe, auf längere Zeit konserviert. Nun ist sie neuen Gefahren ausgesetzt. Der oben beschriebene Konflikt bleibt bestehen, denn die Befürchtungen, was eine gänzlich neue Autorenschaft für die Charakterentwicklung, den Humor, die Zeichnungen, die Art (Aufbau, Inhalt) der Geschichten etc. bedeuten könnte, sind doch stark. Ich tendiere allerdings immerhin dazu, dem ganzen, wie Iwan es sagt, eine "faire Chance" zu geben. Ich glaube aber wohl, daß mir zumindest die Zeichnungen von Uderzo immer ein Stück weit fehlen werden, so wie mir (heute) der Humor Goscinnys in den Uderzo-Bänden immer ein Stück fehlt.

Man muß abwarten, was die Zukunft für Asterix bringt. Fan bleibe ich sicher... ob ich das später mal auf den Uderzo-Asterix beschränken muß, wird sich zeigen. So bedingungslos, wie ich heute sage: Lieber ein neuer Asterix von Uderzo, als gar kein neuer Asterix, tue ich das hinsichtlich neuer Autoren jedenfalls erstmal nicht. Letztlich werde ich neue Bände wohl immer daran messen, inwieweit sie sich in die bestehende Reihe einfügen, ohne daß es zu Widersprüchen kommt, inwieweit also das Goscinny/Uderzo-Asterix-Universum erhalten bleibt.

Gruß
Erik
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idemix
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22969Beitrag idemix »

Hallo!
Erik hat geschrieben:Hallo,
(...)
Die Frage ist für mich eigentlich auch gar nicht in erster Linie, ob die Geschichten der Neuen gut werden oder nicht, sondern vielmehr: Warum bin ich eigentlich Asterix-Fan? Sicher ist, daß Asterix für mich nicht austauschbar ist. Diese Serie, diese Figuren, dieser Humor... all das hat für mich etwas Einzigartiges. Es genügt mir nicht, irgendwelche lustigen Geschichten zu lesen, sondern es geht mir darum, Asterix-Geschichten zu lesen. Aber was macht dieses Einzigartige genau aus? Erst wenn diese Frage beantwortet ist, kann ich sagen, ob dieses Einzigartige mit neuen Asterix-Autoren verlorengehen kann, sicher verlorengehen wird oder sicher erhalten bleiben wird. Wenn es verlorengeht, dann bekommen die neuen Autoren sicher keine faire Chance, wenn es erhalten bleibt, ist die Qualität der neuen Bände fast zweitrangig (wobei man sich natürlich immer gute Bände wünscht).
Tja, was ist es nun wirklich? Ich kann dies auch nicht so einfach beantworten. Aber einen großen Anteil an dem, was Asterix nun ausmacht hat meiner Meinung nach dieser einzigartige Humor den Goscinny hatte und den Uderzo doch recht gut zu übernehmen wusste.
Erik hat geschrieben: Erstmals habe ich mich mit dieser Frage - freilich noch in hypothetischer Form - konfrontiert gesehen, als mich jemand (ich meine, es war ein Gast), in der Diskussion um Band 33 auf den Kopf zugefragt hat, ob ich als Fan mir nicht auch wünschen würde, daß Asterix nach Uderzo's Tode einmal weitergehen wird. Ich habe damals gesagt, mein Bauch würde das befürworten, damit Asterix nicht stirbt, mein Kopf sage mir aber, daß Uderzo's Entscheidung, Asterix mit seinem Tode enden zu lassen, die vernünftigere ist. - Und genau dieser Widerstreit existiert bei mir auch jetzt, wenn ich bewerten soll, ob ich mich über die Nachricht freue oder nicht. Einerseits tue ich es, andererseits fürchte ich auch das, was die Zukunft des Asterix sein mag, was mit den Figuren und dem kleinen Dorf geschehen könnte.
genau so ergeht es mir auch
Erik hat geschrieben:Der Übergang der Text-Autorenschaft von Goscinny zu Uderzo war für mich nie ein Thema. Als ich angefangen habe, Asterix zu lesen, gab es bereits 28 Bände. Zwar wurde mir gesagt, daß der Texter nicht mehr lebe, aber mit welchem Band der Übergang nun geschehen ist, habe ich erst deutlich später mitbekommen. Anfangs war Asterix im Morgenland sogar mein Lieblingsband (heute aber nicht mehr). Hätte damals nicht Uderzo die Texte übernommen, sondern jemand ganz anderes, hätte ich den Unterschied wahrscheinlich auch nicht bemerkt und die weitere Autorenschaft wäre mir später ebenso selbstverständlich gewesen, wie es heute die Uderzos ist.
Und auch dem hier kann ich nur bedingungslos zustimmen...
Und hätte damals aber wirklich jemand anders die Autorenschaft übernommen, wäre es wahrscheinlich nach Uderzos Ableben auch "normal" dass diejenige Person Asterix alleine weiterführen würde. Außerdem hätte es wahrscheinlich eine größere Anzahl von Alben gegeben, als Uderzo alleine realisiert hat.
Erik hat geschrieben:(...) Letztlich werde ich neue Bände wohl immer daran messen, inwieweit sie sich in die bestehende Reihe einfügen, ohne daß es zu Widersprüchen kommt, inwieweit also das Goscinny/Uderzo-Asterix-Universum erhalten bleibt.
Und genau dies wird auch für mich ein nicht unwesentliches Kriterium sein...

Eines ist aber gewiss: wenn die Serie weitergeht, dann tut dies dem Forum sicherlich gut... neue Alben = neuer Gesprächsstoff ;-)
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Iwan
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22970Beitrag Iwan »

Zuerst war ich auch entsetzt beim Gedanken, jemand anders könnte Asterix zeichnen. Aber als ich gesehen habe, wie bei meinen zweiten Lieblingscomics, Lucky Luke und Cubitus, die Zeichner gewechselt haben, habe ich meine Ansicht geändert. Dort hat sich nämlich am Humor nicht viel verändert, auch der Zeichenstil ist nicht schlechter geworden.
Von da her bin ich für eine Chance :)

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Michael_S.
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22975Beitrag Michael_S. »

Hallo,

wenn ich ehrlich bin, hat mich die Frage, ob Asterix nach dem Tod von Uderzo weitergeführt wird oder nicht, noch nie sonderlich emotional berührt. Trotzdem habe ich nun auch ein zwiespältiges Gefühl, allerdings aus anderen Gründen als die meisten hier.

Einerseits sehe ich es ganz pragmatisch: es gibt keinen zweiten Goscinny auf dieser Welt und keinen zweiten Uderzo. Aber trotzdem wird es Menschen geben, die denselben Humor haben wie Goscinny und denselben Zeichenstil pflegen wie Uderzo. Können wir mit Sicherheit sagen, wie viele Ideen in Asterix von diesen beiden stammen und wie viele nicht vielleicht einem ihrer Freunde bei einer geselligen Runde eingefallen sind und dann von den beiden nur aufgegriffen und ausgearbeitet wurde? In meinen Augen wäre es naiv anzunehmen, dass die letzten Bände zu 100% von Uderzo kommen und daher habe ich auch keine Angst davor, wenn ein neuer Autor und ein neuer Zeichner die Serie übernehmen und nicht alles 100% genauso machen wie Goscinny und Uderzo es getan haben.

Was mir jedoch Sorgen bereitet, ist die Art, wie es zu dieser Nachfolge kommt. Hätte Uderzo schon immer gesagt, dass es nach seinem Tod weitergehen kann und er sich zu gegebener Zeit zu möglichen Nachfolgern äußern wird, dann hätte ich diese Sorgen nicht. Wäre er einfach friedlich gestorben und hätte zur Überraschung aller in seinem Testament verfügt, dass Asterix entgegen seiner bisherigen Aussage weiter geführt werden darf (und er sich nur zu Lebzeiten lästige Bewerber vom Hals halten wollte), dann hätte ich herzlich gelacht und auch damit leben können. Aber nun, mit der direkten zeitlichen Nähe zum Verkauf der Rechte drängt sich die Frage auf, ob es hier tatsächlich um die Fortführung eines schöpferischen Erbes geht, oder ob andere Interessen im Vordergrund stehen.

MfG
Michael
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Maulaf
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22976Beitrag Maulaf »

Michael_S. hat geschrieben:Aber nun, mit der direkten zeitlichen Nähe zum Verkauf der Rechte drängt sich die Frage auf, ob es hier tatsächlich um die Fortführung eines schöpferischen Erbes geht, oder ob andere Interessen im Vordergrund stehen.
MfG
Michael
Hi,
die Ankündigung einer Fortsetzung von Asterix mit anderen Autoren und Zeichnern in der zeitlichen Nähe zum Verkauf der Rechte führt tatsächlich zu der Frage nach anderen Interessen.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Uderzo noch finanzielle Interessen hat, er hat schon lange ausgesorgt.
Also müssen wir wohl abwarten, ob Uderzo bald mal selbst konkrete Äußerungen zu seinen Beweggründen macht, nachdem er jahrelang anderslautende Aussagen zur Zukunft von Asterix gemacht hat, ich bin sehr gespannt auf diese.
Ansonsten freue ich mich eher auf die Fortsetzung, da dies in anderen Fällen ja auch schon gut funktioniert hat (z.B. Lucky Luke).
Bis dann
Gregor
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Erik
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22977Beitrag Erik »

Hallo Michael,
Michael_S. hat geschrieben:Aber trotzdem wird es Menschen geben, die denselben Humor haben wie Goscinny und denselben Zeichenstil pflegen wie Uderzo.
Wirklich? Da habe ich schon meine Zweifel. Und selbst wenn, wäre es ein irrer Zufall, wenn es gelingen würde zwei dieser seltenen Exemplare wieder zusammenzu bringen, um Asterix fortzuführen.
Michael_S. hat geschrieben:Aber nun, mit der direkten zeitlichen Nähe zum Verkauf der Rechte drängt sich die Frage auf, ob es hier tatsächlich um die Fortführung eines schöpferischen Erbes geht, oder ob andere Interessen im Vordergrund stehen.
Und, wenn Du mit einer Fortführung durch wen auch immer so gut leben kannst, warum genau bereitet Dir das dann ein zwiespätliges Gefühl? Für den Leser der neuen Bände wird es doch letztlich egal sein, wieso es die Bände geben durfte, ob aus einer weisen Entscheidung des Schöpfers heraus oder einer Intrige schlechter Berater wegen. Für die Zukunft der Serie an sich sollte das keinen Unterschied machen, solange die Nachfolger nur talentiert sind und ihr Bestes geben.

Gruß
Erik
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22979Beitrag Erik »

Hallo Gregor,
Maulaf hat geschrieben:Also müssen wir wohl abwarten, ob Uderzo bald mal selbst konkrete Äußerungen zu seinen Beweggründen macht, nachdem er jahrelang anderslautende Aussagen zur Zukunft von Asterix gemacht hat, ich bin sehr gespannt auf diese.
Das hat er schon, in diesem RTL-Interview, nur eben - wie ich finde - nicht in glaubwürdiger Weise. Wiedergegeben wird das vom Tribune des Genève:
tdg.ch hat geschrieben:Interrogé cette semaine sur RTL, Uderzo, 81 ans, justifie sa décision par une ancienne lettre de lecteur, qui lui disait en substance: «Vous n’avez pas le droit d’abandonner ce personnage qui ne vous appartient pas, mais qui appartient à vos lecteurs.»

Albert Uderzo: «J’estime que je n’ai pas le droit de supprimer ces personnages si le lecteur en demande encore. Je vois d’ailleurs autour de moi de grands personnages qui continuent à exister, et qui vivent très bien.»
In der Sache beruft er sich auf diesen 30-Jahre alten Leserbrief, in dem es nach Goscinny's Tode heißt, er habe nicht das Recht, Asterix sterben zu lassen, da die Figur nicht ihm aleine, sondern den Lesern gehöre. Daß ihn das damals u.a. dazu bewogen hat, Asterix allein weiterzuführen, habe ich schonmal irgendwo vor längerer Zeit gelesen. Daß er das nun anführt, um seine Entscheidung zu rechtfertigen, finde ich hingegen dünn, denn der Brief war ihm ja schon länger bekannt, kann also den Meinungsumschwung nicht erklären. Er sagt aber weiter, daß er bei anderen großen Figuren sähe, daß diese unter neuer Autorenschaft gut weiterleben. Das glaube ich ihm schon eher. Bislang hat er sich für seine Entscheidung (keine Fortsetzungen) ja eher auf amerikanische Serien, wie Popeye, berufen. Jetzt gibt es mit Lucky Luke z.B. ein Beispiel, wo das bei einem franco-belgischen Comic gut geklappt hat (wenn auch noch nicht sehr lange). Was aus seiner ursprünglichen Serie Tanguy und Laverdure geworden ist, beurteilt die Reddition zumindest sehr kritisch, wie ihm das gefällt und ob er es im Blick hat, weiß man natürlich nicht.

Daß diese Entscheidung im Zusammenhang mit der Übergabe der AR-Rechte an Hachette gefallen ist, kann einen schon auf gewisse Gedanken bringen - zumindest auf die Frage, ob seine Entscheidung nicht beeinflußt wirden ist, wie es ja auch seine Tochter durchklingen läßt, in ihrer Kritik. Auf der anderen Seite, kann es dafür einen ganz sachlichen Grund geben. Asterix wird 50 und Uderzo macht sich nun Gedanken um sein Erbe. Daß er da das Erbe in finanzieller Hinsicht, in schöpferischer Hinsicht und in "Asterix-politischer" Hinsicht in einem Zuge regelt, finde ich nicht überraschend. Die meisten Leute schreiben ihr Testament ja auch in einem Zuge.

Welche Motive er letztlich gehabt hat, in der Sache finde ich schon, daß man seine Entscheidung (natürlich in Zusammenhang mit der Anne Goscinny's) respektieren (nicht zwingend gutheißen!) sollte, unabhängig davon, wie sie nun ausgefallen ist. Das habe ich gesagt, als es hieß, es dürfe keine weiteren asterix-Bände mehr geben, und das sage ich jetzt - unabhängig davon, wie es mit der Serie dann weitergeht.

Gruß
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22994Beitrag Michael_S. »

Hallo Erik!
Erik hat geschrieben:Und, wenn Du mit einer Fortführung durch wen auch immer so gut leben kannst, warum genau bereitet Dir das dann ein zwiespätliges Gefühl? Für den Leser der neuen Bände wird es doch letztlich egal sein, wieso es die Bände geben durfte, ob aus einer weisen Entscheidung des Schöpfers heraus oder einer Intrige schlechter Berater wegen. Für die Zukunft der Serie an sich sollte das keinen Unterschied machen, solange die Nachfolger nur talentiert sind und ihr Bestes geben.
Wie gesagt, solange die Nachfolger denselben Humor wie Goscinny und denselben Zeichenstil wie Uderzo pflegen, wäre mir das auch völlig egal. Man darf ja nicht vergessen, dass die beiden Asterix nicht aus purer Nächstenliebe erfunden haben, sondern um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Zwiespältig ist mein Gefühl trotzdem, denn die wirtschaftlich beste Entscheidung für einen Nachfolger muss nicht zwangsläufig auch die künstlerisch beste sein.

Nach allem, was wir in den letzten Tagen gehört haben, war es wohl nicht das künstlerische Angebot, das Uderzo zu einer Änderung seiner Meinung bewogen hat. Zumindest sind die genannten Namen keine Neulinge im Geschäft. Also ist es im Bereich des Möglichen, dass bei der Übernahme der Rechte der neue Inhaber kein Interesse hatte, Rechte an einer Comicserie zu erwerben, die auf absehbare Zeit stirbt und Uderzo deshalb zu seiner Änderung seiner Meinung bewogen hat. Das wiederum lässt befüchten, dass er nicht der besten, sondern lediglich der am wenigsten schlechten Nachfolgelösung zugestimmt hat. Ich hoffe darauf, dass sie trotzdem gut genug ist, aber ich wäre mir dessen sicherer, wenn Uderzo das ohne jede andere Begleitentscheidung getan hätte.

MfG
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 22997Beitrag Erik »

Hallo Michael,
Michael_S. hat geschrieben:Also ist es im Bereich des Möglichen, dass bei der Übernahme der Rechte der neue Inhaber kein Interesse hatte, Rechte an einer Comicserie zu erwerben, die auf absehbare Zeit stirbt und Uderzo deshalb zu seiner Änderung seiner Meinung bewogen hat.
auf diesen Gedanken bin ich eigentlich noch nicht gekommen. Asterix ist derart populär, daß sich ein Verlag doch wahrscheinlich auch ohne eine Fortsetzung nach den Rechten die Finger lecken würde. Ich meine, es ist natürlich letztlich alles eine Frage des Preises. Aber daß Uderzo sich des Geldes wegen (also eines höheren Verkaufspreises wegen) so umentschieden hat, ist angesichts seiner anzunehmenden finanziellen Situation doch unwahrscheinlich.
Michael_S. hat geschrieben:Das wiederum lässt befüchten, dass er nicht der besten, sondern lediglich der am wenigsten schlechten Nachfolgelösung zugestimmt hat.
Naja, zumindest Gregor können die gerüchteweise genannten Namen ja schonmal begeistern. ;-)

Ich denke, daß es genügend talentierte Zeichner gibt, die Asterix fortsetzen könnten. Wahrscheinlich wird keiner wirklich selbst Uderzo's Zeichenstil pflegen. Dazu ist der auch zu ausgereift. Aber ein sehr guter Zeichner kann ihn vielleicht einigermaßen adaptieren, so wie Achdé ja auch ein Stück weit Morris' Zeichenstil für Lucky Luke adaptiert. Insofern denke ich, daß die Frage, ob es Asterix unter neuer Autorenschaft geben darf, keine Frage des vorhandenen Potentials an geeigneten Künstlern ist, sondern eine Frage des Umganges mit dem Werk (und ganz am Rande mit den Lesern). Wieviel Einfluß Uderzo selbst auf seine (unmittelbaren) Nachfolger hat, wissen wir ja auch nicht. Wer hat das letzte Wort: Albert Uderzo und Anne Goscinny oder Les Editions Albert/René und damit jetzt Hachette?

Gruß
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Re: Asterix' Zukunft

Beitrag: # 23000Beitrag Michael_S. »

Hallo Erik!
Erik hat geschrieben:Ich meine, es ist natürlich letztlich alles eine Frage des Preises. Aber daß Uderzo sich des Geldes wegen (also eines höheren Verkaufspreises wegen) so umentschieden hat, ist angesichts seiner anzunehmenden finanziellen Situation doch unwahrscheinlich.
Das möchte ich Uderzo auch gar nicht unterstellen. Man kann sich auch einfach so zu etwas überreden lassen, wenn der Gesprächspartner glaubhaft macht, dass er nur das Beste im Sinn hat. Dass Uderzo die Rechte überhaupt aus der Hand gibt, spricht ja sogar eher dafür, dass er breitwilliger bereit ist, sich von anderen reinreden bzw. überreden zu lassen.

MfG
Michael
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