Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Diskussionen und Informationen zu Asterix-Band # 37

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methusalix
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Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Beitrag: # 57184Beitrag methusalix »

Hallo,
habe noch ein Interview vom 26.10.17 gefunden mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Interview mit Jean-Yves Ferri dem Autor des neuesten Band von Asterix in Italien

1. Asterix Band 36 „Der Papyrus des Cäsar“ war ein voller Erfolg. Als neuer AsterixZeichner stehen Sie da enorm unter Druck oder fühlt sich der dritte Band schon leichter für Sie an?

Wie Sie sehen, bin ich tiefenentspannt [lacht]. Ich würde sagen, man gewöhnt sich langsam daran. Mit jedem neuen Album fühlt man sich etwas sicherer. Man hat auch mehr Übung was die Promotion angeht [lacht].

2. Inwiefern ist Albert Uderzo in die Entstehung eines neuen Albums involviert? Gibt er Ihnen nach wie vor Ratschläge?

Auch da hat es eine Entwicklung gegeben, Albert Uderzos Haltung hat sich verändert. Beim ersten Album, „Asterix bei den Pikten“, hat er noch sehr viel stärker eingegriffen, insbesondere was die Zeichnungen angeht, denn er ist selbst in erster Linie Zeichner. Er gab Didier einige Ratschläge. Beim „Papyrus“ hatte er soweit Vertrauen gefasst, dass er nur wenige Anmerkungen machte. Bei dem neuen Band hat er uns nur noch moralisch unterstützt, indem er uns ein paar aufmunternde Worte zukommen ließ. Und ich glaube, er freut sich sehr, dass wir unsere Helden dieses Mal nach Italien schicken.

3. Sie wollen die Tradition von Asterix bewahren, die Serie aber auch vorsichtig modernisieren. Wie sieht es mit der neuen Geschichte aus?

Wir versuchen weiterhin das Asterix-Universum an die heutige Zeit anzupassen. Was bei „Der Papyrus des Cäsar“ besonders viel Anklang gefunden hat, waren Themen wie z.B. Informationspolitik, die aktuell viel diskutiert werden. Der neue Band ist in dieser Hinsicht weniger ambitioniert. Wir wollten einfach die Lust und Freude an einem richtig guten Abenteuer entstehen lassen. In dem Punkt unterscheidet er sich sehr vom vorigen Band. Wir haben hier sehr viel mehr mit dem Rhythmus der Erzählung gespielt und den Fokus auf die actionreiche Handlung gelegt.

4. Wie sind Sie auf das Reiseziel Italien gekommen?

Ich weiß es nicht. [lacht] Wahrscheinlich sind wir auf Italien gekommen, als wir uns eine Karte von Europa angesehen haben. Man geht davon aus, dass Asterix und Obelix dieses Land kennen, weil sie ständig mit Römern zu tun haben. Aber wenn man genauer hinsieht, stellt man fest, dass sie Italien nicht wirklich kennen, da sie bisher nur in Rom gewesen sind. Rom kennen sie aus den beiden Alben „Asterix als Gladiator“ und „Die Lorbeeren des Cäsar“. Es war also reizvoll, sie auch den Rest des Landes bereisen zu lassen.

5. Können Sie uns schon etwas über das neue Album mit dem Titel „Asterix in Italien“ verraten?

Ich werde versuchen, trotz der einschüchternden Einrichtung dieses Raumes, das Geheimnis zu wahren und möglichst wenig preiszugeben [lacht]. Es gehört zu den Spielregeln, dass man möglichst wenig erzählt. Was ich sagen kann, ist, dass Obelix der Auslöser dieses Abenteuers ist. Es ist ein Abenteuer, das sich entlang eines einzigen Handlungsstrangs entwickelt. Das Erzähltempo ist hoch, und unsere Helden lernen viele Gegenden und Völker des antiken Italiens kennen.

6. Woher nehmen Sie die Belege für historische Informationen über die Völker und Länder, die in den Bänden vorkommen?

Das ist eine spannende Frage. Asterix muss immer zumindest im Ansatz und dem Anschein nach der historischen Wirklichkeit entsprechen. Das darf man aber nicht zu weit treiben. Denn das antike Italien hat mit dem heutigen wenig gemeinsam, abgesehen von den Regionen. Die Städte, die in der Antike wichtig waren, sind nicht die, die später an Bedeutung gewonnen haben, in der Renaissance usw. Man muss immer ein bisschen tricksen und Dinge aus dem antiken Italien mischen mit dem, was man aus dem heutigen Italien kennt – und das möglichst mit einer Prise Humor.

7. Italien steht ja sehr für dolce vita, vino rosso, gutes Essen. Wie sah da die Recherchearbeit aus? Haben Sie da „zugeschlagen“?

Ich merke schon, Sie wollen es ganz genau wissen, und das verstehe ich. Aber wenn ich noch sehr viel mehr sage, verrate ich zu viel. Ich habe natürlich versucht, Anspielungen zu machen auf kulinarische und kulturelle Besonderheiten, die jeder kennt. Davon gibt es viele in Italien. Was die kulinarische und kulturelle Vielfalt in den verschiedenen Regionen angeht, sind sich Gallien und das antike Italien sehr ähnlich. Man könnte ein Album machen, in dem diese beiden Länder gegeneinander antreten. In diesem Album ist das nicht so, die Gallier und die italischen Völker sind solidarisch. Sie haben einen gemeinsamen Feind, nämlich Julius Cäsar, der am liebsten alle unter sich vereinigen möchte.

Das Interview wurde vom Verlag: Egmont Comic Collection zur Verfügung gestellt

von http://www.spielfilmspass.com/2017/10/i ... autor.html



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WeissNix
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Re: Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Beitrag: # 57189Beitrag WeissNix »

Was ich nicht verstehe ist, warum sich Ferri eine Woche nach Erscheinen des Albums derart ziert, Details "zu verraten"...

Das Interview scheint also bereits vor Erscheinen des Albums am 19.10.2017 geführt worden zu sein, und nicht, wie Du schreibst, am 26.10.2017.
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methusalix
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Re: Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Beitrag: # 57192Beitrag methusalix »

Hallo,
kann nur das nennen was auf der Artikelseite steht : Donnerstag, 26. Oktober 2017 ......



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WeissNix
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Re: Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Beitrag: # 57194Beitrag WeissNix »

methusalix hat geschrieben: 31. Oktober 2017 15:52 kann nur das nennen was auf der Artikelseite steht : Donnerstag, 26. Oktober 2017 ......
Du schreibt "...ein Interview vom 26.10.2017 gefunden..."; das ist aber der Veröffentlichungstermin - von wann das Interview ist, ist dann wohl nicht bekannt.
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Re: Interview mit Jean-Yves Ferri zu "Asterix in Italien"

Beitrag: # 57195Beitrag Comedix »

Hallo,

um das mal aufzuklären: Am 16.10. wurde im Ehapa-Presseportal ausführliches Material zur Verfügung gestellt, u.a. ein EPK (Electronic Press Kit, eine Pressemappe in elektronischer Form) und ein APK (Audio Press Kit). Das Interview stammt aus einem APK, das auch als Transkript zur Verfügung gestellt wurde.

Im nächsten Comedix-Newsletter erscheint auch dieses Interview und vielleicht noch mehr.

Gruß, Marco
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