WeissNix hat geschrieben: ↑3. Dezember 2017 15:22
Troubadix hat geschrieben: ↑3. Dezember 2017 12:40
Das Wissen darüber, eine Comicfigur zu sein, wiesen Asterix & Obelix zwar schon zu Goscinny-Zeiten auf - jedoch nur in zu Vermarktungszwecken veröffentlichten
Pilote-Einseitern, die wohl schwerlich der sonstigen Comic-Realität zuzurechnen sind.
Zumindest eine Stelle in den Alben fällt mir da spontan ein, als Gutemine sagt, wenn man in Zukunft die Geschichte des Dorfes erzählen würde, würde man sie gewiss auch nicht "die Abenteuer von Majestix" nennen.
(Dank Volltextsuche: XV, 14, 10)
Gutemine malt sich aus, dass, sollte eines fernen Tages irgendjemand das Dorf der Unbeugsamen zum Gegenstand seiner Erzählungen machen, dieser jemand wohl kaum Majestix zur Hauptfigur erwählen würde.
Deswegen weiß sie aber noch lange nicht, dass sie selbst nur eine Comicfigur ist, die jetzt in diesem Moment gerade gelesen wird.
Ihre Aussage wird allein dadurch lustig, dass der Leser mehr weiß als sie - sie ist aber nicht auf einer Augenhöhe mit ihm.
Wenn Obelix hingegen in die "Kamera" guckt und rot wird, weil er gerade von Millionen Lesern angestarrt und ausgelacht wird, dann weiß er ja wohl ganz genau, dass er die Hauptfigur eines Comics ist, dass sein Dasein nur der Belustigung anderer dient.
Beide Beispiele sind Meta-Humor, aber das erste Beispiel nicht notwendigerweise. Will sagen: Gutemines Aussage kann man noch problemlos unter der Annahme lesen, dass sie in einer eigenen, von unserer Welt unabhängigen Realität agiert. Obelix' nicht.