Nach einem Jahr: Asterix in China
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Nach einem Jahr: Asterix in China
Hallo,
vor ein paar Tagen habe ich zum zweiten Mal den Asterix-Film "Asterix und Obelix im Reich der Mitte" gesehen. Zur Premiere konnte ich ihm noch etwas abgewinnen, inzwischen halte ich ihn für eine absolute Katastrophe. Auch wenn ich das Thema schon ins Archiv verschoben habe, wollte ich zumindest noch diese Kritik schreiben:
Die letzte Verfilmung des legendären Gallier-Duos "Asterix und Obelix im Reich der Mitte" enttäuscht auf ganzer Linie. Trotz beeindruckender visueller Umsetzung und ein paar origineller Einfälle bleibt der Film weit hinter den Erwartungen zurück und bietet eine schwache Adaption der beliebten Comicserie.
Visuelle Umsetzung und Originalität
Die Entscheidung, alle sichtbaren Texte ausschließlich in Französisch zu belassen, während bspw. andere Studios wie Pixar diese in der Regel in die jeweilige Landessprache übersetzt, wirkt befremdlich. Typisch französisch eben. Zwar ist die Idee, dass potentielle Gallier wie Epidemais oder sein Neffe blonde Haare tragen und in China französische Luxusartikel verkaufen, eine gelungene Anspielung auf die Luxusindustrie und den asiatischen Markt, doch der Rest des Films kann diesem kreativen Ansatz nicht folgen.
Charaktere und Schauspiel
Die ikonischen Figuren Asterix und Obelix wirken stark verändert und haben kaum Ähnlichkeit mit ihren literarischen Vorbildern. Asterix ist viel zu groß und fast so groß wie Obelix, was die Dynamik zwischen den beiden verfälscht. Die Mimik der beiden Protagonisten wirkt übertrieben und karikaturesk, besonders Obelix erscheint lächerlich und überzeichnet. Auch andere Figuren wie Troubadix, Methusalix und Miraculix wurden unpassend dargestellt, was die Authentizität der Charaktere untergräbt.
Handlung und Logik
Die Handlung des Films ist voller Ungereimtheiten und wirkt oft an den Haaren herbeigezogen. Die Szene, in der Asterix in einer Taverne in China von einem Trank trinkt und ihm daraufhin lange Ohren und eine lange Zunge wachsen, ist ein Beispiel für einen überflüssigen und unverständlichen Gag. Asterix' plötzliche Zweifel am Zaubertrank und seine Vorschläge, mehr Gemüse zu essen, sind völlig unglaubwürdig und passen nicht zu seinem Charakter.
Die Vielzahl an Liebesgeschichten, wie Asterix' Verliebtheit in die Tochter der Kaiserin, wirken aufgesetzt und unnötig. Diese romantischen Verwicklungen fügen der Handlung nichts hinzu und widersprechen den ursprünglichen Charakteren.
Moderner Zeitgeist und Humor
Der Film versucht, moderne Themen und Gags einzubringen, was oft unpassend wirkt. Die Szene, in der eine Frau bei Cäsar erscheint und über den Mangel an Frauen in der römischen Armee klagt, wirkt gezwungen und bringt die Handlung nicht voran. Auch die Kampfszenen sind extrem stark geschnitten, was entweder auf schlechte Choreografie oder überforderte Schauspieler hinweist.
Fazit
"Asterix und Obelix im Reich der Mitte" ist eine enttäuschende Verfilmung, die weder die Tiefe noch den Humor der Originalcomics erreicht. Trotz einiger gelungener Anspielungen und guter visueller Umsetzung wirkt der Film insgesamt wie eine schlechte Fan-Fiction. Die vielen Ungereimtheiten und die unpassende Darstellung der Charaktere machen den Film zur bisher schlechtesten Umsetzung der Asterix-Geschichten. Einzig die Szenen mit Antivirus, die auf die Karriere von Zlatan Ibrahimovic anspielen, bieten etwas Unterhaltung. Insgesamt bleibt jedoch ein Gefühl der Enttäuschung und das Bedauern, dass der Film nicht das Erbe von Goscinny und Uderzo würdigt.
vor ein paar Tagen habe ich zum zweiten Mal den Asterix-Film "Asterix und Obelix im Reich der Mitte" gesehen. Zur Premiere konnte ich ihm noch etwas abgewinnen, inzwischen halte ich ihn für eine absolute Katastrophe. Auch wenn ich das Thema schon ins Archiv verschoben habe, wollte ich zumindest noch diese Kritik schreiben:
Die letzte Verfilmung des legendären Gallier-Duos "Asterix und Obelix im Reich der Mitte" enttäuscht auf ganzer Linie. Trotz beeindruckender visueller Umsetzung und ein paar origineller Einfälle bleibt der Film weit hinter den Erwartungen zurück und bietet eine schwache Adaption der beliebten Comicserie.
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Die Entscheidung, alle sichtbaren Texte ausschließlich in Französisch zu belassen, während bspw. andere Studios wie Pixar diese in der Regel in die jeweilige Landessprache übersetzt, wirkt befremdlich. Typisch französisch eben. Zwar ist die Idee, dass potentielle Gallier wie Epidemais oder sein Neffe blonde Haare tragen und in China französische Luxusartikel verkaufen, eine gelungene Anspielung auf die Luxusindustrie und den asiatischen Markt, doch der Rest des Films kann diesem kreativen Ansatz nicht folgen.
Charaktere und Schauspiel
Die ikonischen Figuren Asterix und Obelix wirken stark verändert und haben kaum Ähnlichkeit mit ihren literarischen Vorbildern. Asterix ist viel zu groß und fast so groß wie Obelix, was die Dynamik zwischen den beiden verfälscht. Die Mimik der beiden Protagonisten wirkt übertrieben und karikaturesk, besonders Obelix erscheint lächerlich und überzeichnet. Auch andere Figuren wie Troubadix, Methusalix und Miraculix wurden unpassend dargestellt, was die Authentizität der Charaktere untergräbt.
Handlung und Logik
Die Handlung des Films ist voller Ungereimtheiten und wirkt oft an den Haaren herbeigezogen. Die Szene, in der Asterix in einer Taverne in China von einem Trank trinkt und ihm daraufhin lange Ohren und eine lange Zunge wachsen, ist ein Beispiel für einen überflüssigen und unverständlichen Gag. Asterix' plötzliche Zweifel am Zaubertrank und seine Vorschläge, mehr Gemüse zu essen, sind völlig unglaubwürdig und passen nicht zu seinem Charakter.
Die Vielzahl an Liebesgeschichten, wie Asterix' Verliebtheit in die Tochter der Kaiserin, wirken aufgesetzt und unnötig. Diese romantischen Verwicklungen fügen der Handlung nichts hinzu und widersprechen den ursprünglichen Charakteren.
Moderner Zeitgeist und Humor
Der Film versucht, moderne Themen und Gags einzubringen, was oft unpassend wirkt. Die Szene, in der eine Frau bei Cäsar erscheint und über den Mangel an Frauen in der römischen Armee klagt, wirkt gezwungen und bringt die Handlung nicht voran. Auch die Kampfszenen sind extrem stark geschnitten, was entweder auf schlechte Choreografie oder überforderte Schauspieler hinweist.
Fazit
"Asterix und Obelix im Reich der Mitte" ist eine enttäuschende Verfilmung, die weder die Tiefe noch den Humor der Originalcomics erreicht. Trotz einiger gelungener Anspielungen und guter visueller Umsetzung wirkt der Film insgesamt wie eine schlechte Fan-Fiction. Die vielen Ungereimtheiten und die unpassende Darstellung der Charaktere machen den Film zur bisher schlechtesten Umsetzung der Asterix-Geschichten. Einzig die Szenen mit Antivirus, die auf die Karriere von Zlatan Ibrahimovic anspielen, bieten etwas Unterhaltung. Insgesamt bleibt jedoch ein Gefühl der Enttäuschung und das Bedauern, dass der Film nicht das Erbe von Goscinny und Uderzo würdigt.
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Hallo Marco,
Der fehlende Größenunterschied war - in leicht unterschiedlicher Ausprägung - bei allen Asterix-Realfilmen vorhanden. Im Sinne der Comics charaktergerecht waren die Figuren noch in keinem Realfilm. Man denke nur an Asterix' Flirtversuche in "Im Auftrag Ihrer Majestät" verbunden mit der Sorge, von Grautvornix intiiert, als homosexuell erachtet zu werden. Aber man kann auch ganz zurück zum Anfang gehen: In der ersten Szene mit Asterix und Obelix des ersten Realfilms wird Obelix als Feigling dargestellt, der von Asterix völlig unmotiviert damit aufgezogen wird, dass er sich fürchterlich fürchtet, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Charaktergerecht? Wer ist denn neben Asterix der einzige Gallier in Majestix' Hütte, der im "Seher" keine Angst vor dem Unwetter hat?
Und die diversen Liebesgeschichten waren schon immer nicht zur Comic-Vorlage passende Versuche, bestimmte Zuschauer-Gruppen an die Kinokassen zu locken. Auch hier nur ein Vergleich des ersten mit dem letzten Realfilms: Im ersten Realfilm verdoppelte Obelix (wie er später feststellen musste, nur zeitweise) Falbala mithilfe des Zaubertranks von Patriarchix (dem in einer Grotte unter dem Dorf lebenden, pilzbewachsenen Urur....großvater von Miraculix). Die echte Falbala zieht mit Tragicomix ab, hat mit der Verdoppelung überhaupt kein Problem und wünscht Obelix und ihrer Klonin noch viel Spaß. Die Klonin scheint denn auch sofort in Obelix verschossen - weshalb hat sich ihre Liebe zu Tragicomic nicht mitgeklont? Das ist genau genommen kaum besser als die Schlussszene von "Im Reich der Mitte", in der Falbala Obelix eine Szene macht, weil sie von ihm ein Liebesbekenntnis verlangt - und Tragicomix anscheinend überhaupt nicht kennt.
Die Realfilme waren - von einzelnen gelungenen Szenen, die es in fast jedem gibt, abgesehen - allesamt absolute Katastrophen, wenn man sie mit dem Comic-Asterix in Verbindung bringt. Aber ich freue mich natürlich, wenn sich Deine Sichtweise der meinen nun annähert.
Gruß
Erik
man gewinnt den Eindruck, dass Du ziemlich genau ein Vierteljahrhundert nach "Asterix & Obelix gegen Cäsar" beginnst, die Realfilme an den Comics zu messen. Ich tue das ja schon seit dem ersten Realfilm, deshalb habe ich bislang jeden einzelnen davon verrissen. Von Dir lese ich das in der Deutlichkeit zum ersten Mal. Wahrscheinlich konntest Du dem Film bislang noch etwas abgewinnen, weil Du ihn wie die anderern zuvor losgelöst von der Comic-Vorlage beurteilt hast.Comedix hat geschrieben: ↑24. Juni 2024 19:58Zur Premiere konnte ich ihm noch etwas abgewinnen, inzwischen halte ich ihn für eine absolute Katastrophe.
[...]
Die ikonischen Figuren Asterix und Obelix wirken stark verändert und haben kaum Ähnlichkeit mit ihren literarischen Vorbildern. Asterix ist viel zu groß und fast so groß wie Obelix, was die Dynamik zwischen den beiden verfälscht.
[...]
"Asterix und Obelix im Reich der Mitte" ist eine enttäuschende Verfilmung, die weder die Tiefe noch den Humor der Originalcomics erreicht.
Der fehlende Größenunterschied war - in leicht unterschiedlicher Ausprägung - bei allen Asterix-Realfilmen vorhanden. Im Sinne der Comics charaktergerecht waren die Figuren noch in keinem Realfilm. Man denke nur an Asterix' Flirtversuche in "Im Auftrag Ihrer Majestät" verbunden mit der Sorge, von Grautvornix intiiert, als homosexuell erachtet zu werden. Aber man kann auch ganz zurück zum Anfang gehen: In der ersten Szene mit Asterix und Obelix des ersten Realfilms wird Obelix als Feigling dargestellt, der von Asterix völlig unmotiviert damit aufgezogen wird, dass er sich fürchterlich fürchtet, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Charaktergerecht? Wer ist denn neben Asterix der einzige Gallier in Majestix' Hütte, der im "Seher" keine Angst vor dem Unwetter hat?
Und die diversen Liebesgeschichten waren schon immer nicht zur Comic-Vorlage passende Versuche, bestimmte Zuschauer-Gruppen an die Kinokassen zu locken. Auch hier nur ein Vergleich des ersten mit dem letzten Realfilms: Im ersten Realfilm verdoppelte Obelix (wie er später feststellen musste, nur zeitweise) Falbala mithilfe des Zaubertranks von Patriarchix (dem in einer Grotte unter dem Dorf lebenden, pilzbewachsenen Urur....großvater von Miraculix). Die echte Falbala zieht mit Tragicomix ab, hat mit der Verdoppelung überhaupt kein Problem und wünscht Obelix und ihrer Klonin noch viel Spaß. Die Klonin scheint denn auch sofort in Obelix verschossen - weshalb hat sich ihre Liebe zu Tragicomic nicht mitgeklont? Das ist genau genommen kaum besser als die Schlussszene von "Im Reich der Mitte", in der Falbala Obelix eine Szene macht, weil sie von ihm ein Liebesbekenntnis verlangt - und Tragicomix anscheinend überhaupt nicht kennt.
Die Realfilme waren - von einzelnen gelungenen Szenen, die es in fast jedem gibt, abgesehen - allesamt absolute Katastrophen, wenn man sie mit dem Comic-Asterix in Verbindung bringt. Aber ich freue mich natürlich, wenn sich Deine Sichtweise der meinen nun annähert.
Gruß
Erik
"Alle sollt ihr noch sehen, daß ich habe recht!" (Erik der Blonde, Die große Überfahrt, S. 5)
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast recht, dass die Realfilme stets kontrovers diskutiert wurden und oft als Enttäuschung wahrgenommen werden, wenn man sie mit den Originalcomics vergleicht. Hier einige Gedanken zu Deinen Punkten:
Vergleich mit den Comics: Tatsächlich beginne ich, die Realfilme zunehmend an den Comics zu messen, weil der Kontrast zwischen den beiden Medien immer offensichtlicher wird. Während die Comics eine klare und konsistente Charakterdarstellung sowie eine tiefgründige und humorvolle Handlung bieten, mangelt es den Realfilmen oft an dieser Authentizität. Zuvor habe ich den Filmen wie bspw. in "Mission Kleopatra" noch eine gewisse Eigenständigkeit zugestanden. Schon bei "Im Auftrag Ihrer Majestät" habe ich für mich festgestellt, dass es nicht mehr so richtig passt.
Größenunterschied und Charakterdarstellung: Der fehlende Größenunterschied zwischen Asterix und Obelix sowie die uncharakteristische Darstellung der Figuren ist ein wiederkehrendes Problem in den Realfilmen. Es stimmt, dass dies bereits in früheren Filmen vorhanden war, doch in "Im Reich der Mitte" wirkt es besonders auffällig und störend. Die Überzeichnung der Figuren und die übertriebenen Mimiken tragen dazu bei, dass die Charaktere wie Karikaturen ihrer selbst wirken. Gérard Depardieu konnte in seiner Darstellung des Obelix überzeugen, vielleicht auch ein wenig von beschriebenen Problemen ablenken. Zumindest konnte er den Charakter von Obelix sehr überzeugend darstellen. Genau so hatte ich ihn mir vorgestellt.
Liebesgeschichten: Die Integration von Liebesgeschichten in die Realfilme, die nicht zur Comic-Vorlage passen, ist in der Tat ein Versuch, ein breiteres Publikum anzusprechen. Diese Handlungsstränge wirken jedoch oft gezwungen und unpassend. Dein Vergleich mit der Verdoppelung von Falbala im ersten Realfilm verdeutlicht, wie unlogisch und unmotiviert solche Elemente eingeführt werden.
Einzelne gelungene Szenen: Du hast recht, dass es in fast jedem Realfilm einige gelungene Szenen gibt, die hervorstechen. Diese können jedoch nicht über die zahlreichen Schwächen hinwegtrösten, die die Filme insgesamt plagen. Die wenigen Highlights, wie die Anspielungen auf die Karriere von Zlatan Ibrahimovic in "Im Reich der Mitte", können den Gesamteindruck nicht retten. Von diesen Highlights gab es in "Mission Kleopatra" für mich noch sehr viele, u.a. auch weil dort Cineasten auf ihren Geschmack kamen.
Fazit: Deine Sichtweise, dass alle Realfilme eine Katastrophe sind, wenn man sie mit den Comics vergleicht, kann ich inzwischen besser nachvollziehen. Es scheint, dass die Filmproduzenten oft den Geist und die Essenz der Originalgeschichten verfehlen, was zu einer Enttäuschung bei den Fans führt. Die Realfilme wirken häufig wie ein kommerzielles Produkt, das darauf abzielt, möglichst viele Zuschauer anzusprechen, anstatt auch die treuen Fans der Comics anzusprechen und zufriedenzustellen.
Ich hoffe, dass zukünftige Adaptionen von "Asterix und Obelix" mehr Wert auf die Authentizität und den Charme der Originalgeschichten legen werden. Es wäre schön, wenn die Filme sowohl neue Zuschauer als auch langjährige Fans gleichermaßen begeistern könnten. Das wird aber wohl nicht passieren. Am ehesten sind für mich die computeranimierten Filme an den Comics angelehnt.
Vergleich mit den Comics: Tatsächlich beginne ich, die Realfilme zunehmend an den Comics zu messen, weil der Kontrast zwischen den beiden Medien immer offensichtlicher wird. Während die Comics eine klare und konsistente Charakterdarstellung sowie eine tiefgründige und humorvolle Handlung bieten, mangelt es den Realfilmen oft an dieser Authentizität. Zuvor habe ich den Filmen wie bspw. in "Mission Kleopatra" noch eine gewisse Eigenständigkeit zugestanden. Schon bei "Im Auftrag Ihrer Majestät" habe ich für mich festgestellt, dass es nicht mehr so richtig passt.
Größenunterschied und Charakterdarstellung: Der fehlende Größenunterschied zwischen Asterix und Obelix sowie die uncharakteristische Darstellung der Figuren ist ein wiederkehrendes Problem in den Realfilmen. Es stimmt, dass dies bereits in früheren Filmen vorhanden war, doch in "Im Reich der Mitte" wirkt es besonders auffällig und störend. Die Überzeichnung der Figuren und die übertriebenen Mimiken tragen dazu bei, dass die Charaktere wie Karikaturen ihrer selbst wirken. Gérard Depardieu konnte in seiner Darstellung des Obelix überzeugen, vielleicht auch ein wenig von beschriebenen Problemen ablenken. Zumindest konnte er den Charakter von Obelix sehr überzeugend darstellen. Genau so hatte ich ihn mir vorgestellt.
Liebesgeschichten: Die Integration von Liebesgeschichten in die Realfilme, die nicht zur Comic-Vorlage passen, ist in der Tat ein Versuch, ein breiteres Publikum anzusprechen. Diese Handlungsstränge wirken jedoch oft gezwungen und unpassend. Dein Vergleich mit der Verdoppelung von Falbala im ersten Realfilm verdeutlicht, wie unlogisch und unmotiviert solche Elemente eingeführt werden.
Einzelne gelungene Szenen: Du hast recht, dass es in fast jedem Realfilm einige gelungene Szenen gibt, die hervorstechen. Diese können jedoch nicht über die zahlreichen Schwächen hinwegtrösten, die die Filme insgesamt plagen. Die wenigen Highlights, wie die Anspielungen auf die Karriere von Zlatan Ibrahimovic in "Im Reich der Mitte", können den Gesamteindruck nicht retten. Von diesen Highlights gab es in "Mission Kleopatra" für mich noch sehr viele, u.a. auch weil dort Cineasten auf ihren Geschmack kamen.
Fazit: Deine Sichtweise, dass alle Realfilme eine Katastrophe sind, wenn man sie mit den Comics vergleicht, kann ich inzwischen besser nachvollziehen. Es scheint, dass die Filmproduzenten oft den Geist und die Essenz der Originalgeschichten verfehlen, was zu einer Enttäuschung bei den Fans führt. Die Realfilme wirken häufig wie ein kommerzielles Produkt, das darauf abzielt, möglichst viele Zuschauer anzusprechen, anstatt auch die treuen Fans der Comics anzusprechen und zufriedenzustellen.
Ich hoffe, dass zukünftige Adaptionen von "Asterix und Obelix" mehr Wert auf die Authentizität und den Charme der Originalgeschichten legen werden. Es wäre schön, wenn die Filme sowohl neue Zuschauer als auch langjährige Fans gleichermaßen begeistern könnten. Das wird aber wohl nicht passieren. Am ehesten sind für mich die computeranimierten Filme an den Comics angelehnt.
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Ich hatte vor längerer Zeit mal den allerersten Realfilm, als der auf einem der damals noch für mich noch frei empfangbaren Dauerwerbesender, die zwischen der Werbung Filme und andere redaktionelle Beiträge einstreuen, gucken wollen, und schon bei der ersten Werbeunterbrechung die Zeit dafür als vergeudet empfunden und wieder ausgeschaltet. Mehr kenne ich von den Realverfilmungen dann auch nicht... irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir schlechte Adaptionen meine guten Erinnerungen an die Hochzeit der Reihe versauen, weswegen ich auch inzwischen die Trickfilme aussen vor lasse - der letzte von mir komplett gesehene war Operation Hinkelstein, wenn ich mich recht entsinne..
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Hallo schuschammen
Da gebe ich doch auch mal meinen Senf dazu! Zunächst mal, ich fand den Film eigentlich auch den bisher schwächsten in der ganzen Reihe, auf einem letzten Platz mit "Auftrag". ABER:
Was die fehlende Verbindung oder Authentizität mit den Originalcomics angeht, ein paar Ideen von mir: Die Comics wurden über Jahrzehnte von den gleichen Leute gemacht (also geschrieben, gezeichnet und getextet). Fortgeführt wird das von Leuten, die dem Original weitgehend verpflichtet geblieben sind, von Ausnahmen in einzelnen Szenen abgesehen. Da kann man eine Kontinuität eher gewährleisten als bei den Filmen, die von immer neuen Produzenten und Regisseuren mit immer neuen Darstellern gemacht werden. Und noch etwas: Ohne die Abläufe im Verlagsgeschäft allzu gut zu kennen, habe ich die Vermutung, dass die Geldgeber und Produzenten von Filmen weit mehr Einfluss auf die Erschaffung eines Films haben als die Verlagsleitenden auf die Asterix-Reihe. Sprich, es waren die Filmbosse, die das so haben wollten und am Ende etwas herausgebracht haben, bei dem man korrekterweise schreiben müsste, es sei ein Film "nach den Comics", keine Comicverfilmung. Das wäre ehrlich und würde auch Fans vor überzogenen Erwartungen warnen.
Da gebe ich doch auch mal meinen Senf dazu! Zunächst mal, ich fand den Film eigentlich auch den bisher schwächsten in der ganzen Reihe, auf einem letzten Platz mit "Auftrag". ABER:
Was die fehlende Verbindung oder Authentizität mit den Originalcomics angeht, ein paar Ideen von mir: Die Comics wurden über Jahrzehnte von den gleichen Leute gemacht (also geschrieben, gezeichnet und getextet). Fortgeführt wird das von Leuten, die dem Original weitgehend verpflichtet geblieben sind, von Ausnahmen in einzelnen Szenen abgesehen. Da kann man eine Kontinuität eher gewährleisten als bei den Filmen, die von immer neuen Produzenten und Regisseuren mit immer neuen Darstellern gemacht werden. Und noch etwas: Ohne die Abläufe im Verlagsgeschäft allzu gut zu kennen, habe ich die Vermutung, dass die Geldgeber und Produzenten von Filmen weit mehr Einfluss auf die Erschaffung eines Films haben als die Verlagsleitenden auf die Asterix-Reihe. Sprich, es waren die Filmbosse, die das so haben wollten und am Ende etwas herausgebracht haben, bei dem man korrekterweise schreiben müsste, es sei ein Film "nach den Comics", keine Comicverfilmung. Das wäre ehrlich und würde auch Fans vor überzogenen Erwartungen warnen.
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Würden die Fans nicht immer wieder an der Kinokasse ihre Tickets kaufen, würde das die Produzenten vielleicht mal zum Nachdenken bringen...
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Wir sind eben nicht der Maßstab. Und schon gar nicht der deutschsprachige Markt, weshalb es den Machern auch völlig wurscht ist, dass die Texte in ihren Filmen nicht übersetzt werden Die Franzosen finden Asterix im Kino witzig. Das ist nicht nur eine Behauptung.
Unter den besten Kinostarts aller Zeiten liegen in Frankreich "Mission Kleopatra" (2.960.046 Zuschauer am Erscheinungstag) und "Asterix bei den Olympischen Spielen" (2.711.869) unter den 10 erfolgreichsten Filmen bisheriger Zeiten. "Mission Kleopatra" hat insgesamt 14.956.397 Zuschauer ins Kino gelockt.
Dagegen sind die 1.618.210 Zuschauer in Deutschland für "Mission Kleopatra" ein Witz.
Quelle Insidekino
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Die spinnen, die Franzosen...
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Echt jetzt? Bei Mission Kleopatra war jeder 5. Zuschauer am Starttag im Film? Das spricht aber für alles andere als eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda, würde ich mal sagen
Gott sagte zum Stein: "Und du wirst Feuerwehrmann!" Der Stein sagte: "Nein, dazu bin ich nicht hart genug."
Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Die muss sich ein Film ja auch erst mal verdienen, die Mund-zu-Mund-Propaganda
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Das ist wahr. Aber ich dachte nur, normalerweise erzählen doch Leute ihren Bekannten, dass der Film gut war, und die gehen dann. Aber wenn jeder fünfte Zuschauer gleich am ersten Tag drin war, spricht das eher für geringe Weiterverbreitung
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Wenn du überlegst, dass Frankreich 60 Millionen Einwohner hat und 25 Prozent davon den Film im Kino gesehen haben, dann ist das schon eine Hausnummer.
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Das stimmt, so betrachtet ist es sehr beeindruckend!
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Re: Nach einem Jahr: Asterix in China
Naja, wirkliche Fans gehen nicht nur einmal ins Kino, um den jeweils neusten Film ihrer Verehrung zu sehen. Wieviel gibts davon im Fall Asterix wohl in Frankreich?
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