Hallo,
seit heute habe ich das Artbook zu "Asterix und der Greif" auch vorliegen. Mittlerweile gibt es auch ein paar Angebote im Internet:
https://www.comicexpress.de/item.php/standard327364////
https://www.comicladen-sachsenhausen-sh ... ehapa?c=90
https://www.amazon.de/Asterix-39-Superl ... 770403150/
Dabei muss man zu letztgenanntem allerdings sagen, dass es sich formal um ein Angebot auf dem Amazon-Marktplatz handelt, wenngleich dort als Verkäufer "Amazon" angegeben ist. Es ist aber kein normaler Eintrag eines von Amazon verkauften Titels, denn in dem Kasten rechts steht ja "Derzeit nicht auf Lager. ", bei den Marktplatz-Angeboten dann aber "1 Neu ab 250,00 € ". Zudem hat Amazon kein Bild dieses Buchs, was auch ungewöhnlich ist. - Es heißt in der dortigen Datenbox, das Buch sei am 24.11.2021 erschienen.
Im Egmont-Shop ist bis heute aber nichts dazu nachzulesen.
Es scheint also tatsähclich so zu sein, dass einzelne Händler Exemplare davon beziehen konnten und bezogen haben und diese lokal wie auch über das Internet anbieten, ohne dass es jedoch zu einer flächendeckenden Versorgung der Buchhändler gekommen ist. Ein verlagsseitiger Verkauf findet ebenfalls nicht statt. Wird man so 399 Exemplare zu je 250,00 € los? Ich verstehe diesen Publikationsvorgang noch immer nicht.
Zum Inhalt des Artbooks kann ich nur sagen, dass ich es eigentlich - abgesehen von dem sammlerischen Aspekt der Vollständigkeit dieser Ausgaben - an sich keine 250,00 € wert finde. Die Ausgabe ist mit dem Plexiglas-Schuber im Eiskristall-Look zwar einfallsreich und auch edel aufgemacht. Der Inhalt ist aber nur mäßig beeindruckend. Es gibt dieses Mal nur 2 Kunstdrucke (die immerhin jeweils von einem Autoren signiert sind), nicht 12 wie bei Band 37 oder 5 wie bei Bänden 36 und 38.
Inhaltlich sind zwei Bücher enthalten: Das Buch 01 beinhaltet das Storyboard mit den Scribbles von Jean-Yves Ferri. Diese Vorabzeichnungen des Texters lassen die Figuren noch nicht erkennen. Die Texte sind französisch und auch für die deutsche Ausgabe nicht übersetzt. Das Buch 02 beinhaltet die Skizzen von Didier Conrad und die Tuschezeichnungen. Nun hat man die Skizzen ja bereits in der Luxusedtion und die Tuschezeichnungen sind im Grunde nichts anderes als die fertigen Comic-Seiten vor der Kolorierung. Der Reiz dabei ist allerdings, dass sich hier - anders als in der Luxusedition - die jeweilige Skizzenseite mit der jeweiligen Tuschezeichnungsseite gegenüber liegen. So kann man direkt die Entwicklung sehen und kleine Änderungen im Schaffensprozess entdecken.
Redaktionelle Seiten mit irgendwelchen Erläuterungen oder Hintergrundinformationen gibt es allerdings nicht. Es gibt jeweils nur ein paar Seiten "Aus dem Atelier" von Ferri und Conrad. Dort sieht man alternative Cover- und Figurenentwürfe bzw. Charakterstudien, die die Entwicklung einiger Figuren und Szenen oder Bilde, die es nicht in den fertigen Comic geschafft haben, zeigen. Einen groben Ablauf der "Stationen" der römischen Expedition, wie Ferri sie sich vorgestellt hat, sieht man dort auch. Das alles ist allerdings - soweit es Text beinhaltet - handschriftlich französisch und nicht übersetzt. Es ist auch ersichtlich nicht auf Vollständigkeit angelegt, so sind z.B. Scribbles nur von 2 der 4 Ankündigungsstips abgebildet.
Ein ganz großes Manko ist allerdings die technische Leseunfreundlichkeit der Ausgabe. Die beiden Bücher sind mit je einem Softcover-Buchdeckel in die Aufklappbare Hardcover-"Mappe", die in der Plexiglasbox steckt, eingeklebt. Das heißt, das jeweilige Backcover beider Bücher stellt zugleich je eine Seite des Umschlags dieser Hardcover-"Mappe" dar. Für das Buch 01 auf der linken Seite bedeutet das, dass man es zwar normal durchblättern kann, jedoch immer die ganze Mappe mit Buch 02 daran hängenbleibt. Ein gemütliches Durchblättern im Sessel ist dammit quasi nicht möglich, weil man es nicht aus der "Mappe" herausnehmen kann. Noch schlimmer aber hat es Buch 02 getroffen. Das ist rechts gebunden und auch nicht herausnehmbar. Man muss es also ähnlich wie ein arabischsprachiges Buch mit dem Buchrücken nach Rechts durchblättern. Das stört einen entspannten Lese- und Betrachtungsfluss - jedenfalls für den Ungeübten - doch ganz erheblich. Nebenbei bemerkt sind die beiden Bücher lediglich in Klebebindung gefasst (also gelumbeckt). Bei einem Werk zu diesem Preis hätte ich eigentlich Fadenheftung erwartet, da Klebebindungen nach vielen Jahren, wenn der Kleber hart geworden ist, brechen können.
Das ist gewiss ganz besonders künstlerisch gedacht, aber leider völlig unpraktisch. Für mich ist es letztlich ein reines Sammelobjekt. Dass ich viel darin lesen bzw. nachstöbern werde, glaube ich nicht.
Gruß
Erik