Hallo,
dieses Interview erschien am 9. Oktober in der Pressemappe zur Pressekonferenz.
Erzählen Sie uns, wie das neue Album entstanden ist.
J-Y.F.: Wir sind jetzt ein eingespieltes Team. Das war bei unseren ersten beiden Alben (Asterix bei den Pikten, 2013 / Der Papyrus des Cäsar, 2015) anders. Damals kannte ich Didier nicht persönlich, nur seine Arbeiten. Asterix hat uns zusammengeführt! Dazu muss man sagen, dass wir knapp 8.000 Kilometer voneinander entfernt wohnen und uns meistens über Mail, Telefon oder Skype austauschen! Das war am Anfang nicht leicht, aber inzwischen haben wir uns daran gewöhnt und die Zusammenarbeit ist sehr viel angenehmer
geworden.
D.C.: Wir wussten, dass dieses neue Abenteuer außerhalb der gallischen Heimat stattfinden musste, und als Jean-Yves Italien vorschlug, war uns schnell klar: Das ist es! Das war der erste Schritt. Dann brauchten wir noch eine gute Geschichte. Jean-Yves ist ein talentierter Autor, und er hatte schnell die Idee, die Reise durch Italien als Etappenrennen zu inszenieren. Sobald Albert Uderzo, Anne Goscinny und der Verlag Les Éditions Albert René grünes Licht geben für das Script, brauche ich nur noch auf das Storyboard von Jean-Yves zu warten und dann kann ich mit der Arbeit beginnen: Ich zeichne nächtelang Figuren, die jeder auf der Welt sehr gut kennt. Ich muss ehrlich sagen, das ist manchmal anstrengend und sehr stressig: Man will weder die Leser noch Albert enttäuschen. Da ist kein Raum für Fehler!
Wie würden Sie denn Ihre Zusammenarbeit mit Albert Uderzo beschreiben?
J-Y.F.: Mit der Zeit hat sich das eingespielt. Als wir ihm die ersten Seiten des ersten Albums vorgelegt haben, hatte Albert
noch eine Reihe von Anmerkungen, sowohl was die Story angeht als auch die Zeichnungen. Bei diesem neuen Album hat er dem Ganzen nur noch das i-Tüpfelchen verpasst, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn auf dem Cover fehlte im Titel noch ein i-Punkt! Davon abgesehen hat er uns während des ganzen Projekts sehr unterstützt und uns mehr ermutigt als kritisiert.
D.C.: Nach mittlerweile drei Alben können wir tatsächlich sagen, dass wir anfangen, uns sowohl den Stil von René Goscinny als auch den unverwechselbaren Pinselstrich von Albert Uderzo anzueignen. Beide sind Meister ihres Fachs. Ihre Abenteuer fortzuführen ist eine große Ehre für uns.
Auf welche Schwierigkeiten sind Sie bei der Arbeit an diesem Album gestoßen?
J-Y.F.: Die größte Schwierigkeit ist der zeitliche Druck! Zwei Jahre sind nicht viel Zeit, um ein Asterix-Album zu machen. Am Anfang denkt man: „Das schaffe ich nie.” Die andere Schwierigkeit besteht darin, dieses so lebendige und vielschichtige Universum, das Albert und René erschaffen haben, in eine Story zu packen, die nicht mehr als 44 Seiten Umfang haben darf. Aber das sind nun mal die Anforderungen, und letztendlich stellt das immer auch einen sehr großen Ansporn dar.
D.C.: Ich habe, glaube ich, einen großen Vorteil gegenüber vielen meiner Kollegen: Genau wie Albert liebe ich es, Pferde zu zeichnen, auch wenn das sehr schwierig ist. Insofern habe ich meine helle Freude an diesem 37. Album der Reihe gehabt! Außerdem war es mir bei diesem Album wichtig, an den Details feilen zu können. An jeder Seite habe ich rund 30 Stunden gearbeitet, bei den beiden vorigen Alben waren es jeweils 20.
J-Y.F.: Ich bin sicher, dass die Leser beeindruckt sein werden von deinen Zeichnungen!
Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Ein Doppelinterview
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Re: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Ein Doppelinterview
Hauptsache, Caesar wird zufrieden sein... wo es doch vor seiner Haustür spielt.
Eins muss man den Marketingstrategen lassen: Sie verstehen, die Erwartungshaltung hoch zu treiben. Hoffen wir mal, dass die Latte nicht zu hoch gelegt wird.
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
Wer gendert, hat die Kontrolle über seine Muttersprache verloren. (Karla Lagerfeld)
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Re: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Ein Doppelinterview
Ich glaube,da gibt es zwei Messlatten,einmal für die, die einfach eine nette Unterhaltung möchten,un auf der anderen Seite Leute wie uns,die Anspielungen und Gags suchen
Re: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Ein Doppelinterview
In den besten Zeiten schloß sich das ja nicht aus...
Hören Sie mal, würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich jetzt einfach aufgebe und verrückt werde? (Arthur Dent in "Per Anhalter durch die Galaxis" von D. Adams)
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Re: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad: Ein Doppelinterview
Was ich damit sagen wollte, wenn ich z.B. meiner Freundin Asterix zu lesen gebe,sieht sie einfach eine nette Geschichte,sieht viele Anspielungen erst nach einem Hinweis