Da läuft mir als Englandfan das Wasser im Mund zusammen! Chapeau, meine bisherige Lieblingsgeschichte aus diesem Thread. Freut mich übrigens sehr, dass meine Spielidee offenbar Anklang findet.Comedix hat geschrieben: ↑4. August 2019 13:32 Asterix & Obelix in Stonehenge
Eines Tages kommt ein Fremder in das gallische Dorf. Er stellt sich als Herodotix vor und ist nach äußerem Erscheinen ein weiser Druide, der vom Druidenzirkel den Auftrag bekommen hat, das achte Weltwunder zu suchen. Da er hofft, seine Suche durch Miraculix' Weisheit abkürzen zu können, wird sein Ansinnen dem Dorfrat vorgeschlagen, auf dass die Gallier ihn dabei unterstützen.
Seine mageren Hinweise, die er bereits zusammengetragen hat, lassen Erinnerungen an die Reise nach Britannien aufkommen. Also machen sich Asterix, Obelix, Miraculix und Herodotix wieder auf den Weg auf die Insel. Die Reise durch die Grafschaften Südwestenglands bieten ein buntes Spielfeld für Anspielungen auf britische Lebensgewohnheiten auf dem Land, pittoreske Ortschaften, Geografie und Persönlichkeiten, bspw. die Artussage, Douglas Adams, John le Carré, keltische Verwandte in Cornwall und sprachliche Anspielungen für deutsche Leser auf Rosamunde Pilcher.
Auf der Suche begegnen sie den unterschiedlichsten Charakteren und erhalten so immer mehr Hinweise auf den Zauberer Merlinax, der für die Herrscher Britanniens altes Wissen zusammengetragen hat. Gemeinsam finden sie schließlich die Steinkreise und Obelix ist sich sicher, dass es ein alter Marktplatz für Hinkelsteine sei.
Der Wettkampf der Barden
Dieser Band greift die Theorie auf, dass Barden Druiden in Ausbildung sind. Die Römer stellen bei ihrem regelmäßigen Ausspionieren des Dorfes (siehe z.B. Band 36) fest, dass Troubadix' Sangeskünste bei den Unbeugsamen äußerst unbeliebt sind. Also fassen sie den Plan, die Dorfbewohner mit der Stimme eines Barden von auswärts zu bezirzen, der natürlich heimlich unter römischer Kontrolle steht. Dieser Spion soll dann zum neuen Barden aufsteigen und eines Tages als Nachfolgedruide das Rezept des Zaubertranks erhalten. Es handelt sich bei ihm um den gallischen Sänger Orphix - eine Karikatur von Serge Gainsborough oder Charles Trenet (im Fall von Letzterem könnte er auch Yadlajoix nach dem Lied "Y'a d'la joie" heißen). Orphix verdient sich mit seinen Tournees durch das ganze Römische Reich dumm und dämlich - allerdings nur, weil die Römer ihn von allen Steuern befreit haben. Um dieses Privileg zu behalten, muss er tun, was sie sagen. Und das machen sich die Römer jetzt zunutze.
Orphix gibt sich also als harmloser Gaukler aus, der in Asterix' Dorf temporäre Zuflucht vor dem römischen Joch sucht. Doch Troubadix nimmt ihn schon früh als Konkurrenten wahr, und so entspinnt sich ein fintenreicher Sängerwettstreit, in dem beide das volle Arsenal der modernen Musikindustrie auffahren. Sie geben Benefizkonzerte für einen guten Zweck, schließen Werbeverträge ab (Orphix mit Automatix, Troubadix mit Verleihnix), schreiben Hymnen auf den Dorfchef, lassen Obelix das Tanzbein schwingen.Orphix ist Troubadix jedoch immer weit voraus - einfach deswegen, weil seine Musik im Gegensatz zu Troubadix' geschätzt wird. Aus Verzweiflung lässt Troubadix sich zu so fiesen Methoden wie übler Nachrede herab, was seinen Ruf im Dorf ruiniert. Schließlich macht er, wie einst bei Maestria, einen dramatischen Abgang. Von seiner Aufsteige im Wald bekommt er dann allerdings mit, wie Orphix sich mit den Römern trifft und über ihren heimlichen Plan spricht. Troubadix eilt ins Dorf, um seine Freunde zu warnen - wird jedoch abgewiesen, weil er zuvor schon Lügen über Orphix verbreitet hatte. Nun ist er noch beleidigter als zuvor und macht sich, wie zuvor in Band 9, auf den Weg in die Katakomben von Lutetia. In der Zwischenzeit aber bekommt Orphix ein schlechtes Gewissen und gesteht den Dorfbewohnern die Wahrheit. Er beteuert, sich nie wieder mit der Aussicht auf Ruhm und Reichtum von den Besatzern korrumpieren zu lassen, doch die Dörfler jagen ihn wütend hinfort. Asterix und Obelix reisen nach Lutetia, um Troubadix zurückzuholen. Es stellt sich heraus, dass Grautvornix damals Recht hatte: Troubadix' Musik ist bei der Jugend tatsächlich der letzte Schrei, sodass er zum regelrechten Star avanciert. Triumphierend schlägt der nun punkig aufgetakelte Troubadix Asterix' und Obelix' Versöhnungsangebot aus. Nun ist das ganze Dorf am Boden zerstört, dass es jetzt überhaupt keinen Barden mehr hat. Selbst Automatix beklagt die Stille.
Troubadix sonnt sich derweil in Lutetias Katakomben im Ruhm - doch dann machen ihm die Römer dasselbe Angebot wie einst Orphix: Sie finanzieren ihm Tourneen durchs ganze Römische Reich und befreien ihn von allen Steuern - für den Preis seiner absoluten Hörigkeit. Empört schlägt Troubadix das Angebot aus, und mit Entsetzen stellt er fest, wie weit er sich schon von seinen Wurzeln als Unbeugsamer entfernt hat (was er auch daran merkt, dass er in der Lutetiaer Musikszene kein ordentliches Wildschwein bekommt, und der Fisch viel zu frisch ist für seine Gewohnheit ist). Er kehrt also ins Dorf zurück und versöhnt sich. Dann schlägt er vor, Orphix aufzusuchen und ihm zu vergeben, da er jetzt aus eigener Erfahrung weiß, wie einen das Leben als Star korrumpieren kann. Schließlich geben Orphix und er ein gemeinsames Freundschaftskonzert zum Bankett, was die Dorfbewohner natürlich nur mit Petersilie in den Ohren überstehen ...
Als nächstes:
Asterix in China