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Die Gallier (VI) - Idefix

Artikel aus dem ehemaligen Asterix Portal von meome.de.
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Das berühmte gallische Duo wäre unvollständig, wenn es kein Trio wäre. In der Begleitung von Obelix befindet sich Idefix, der einzige als umweltfreundlich bekannte Hund.

Seinen ersten Auftritt in den Asterix-Bänden hat der kleine Hund unbestimmter Rasse im Band "Tour de France". Auf Seite 13 sitzt er vor einer Metzgerei, begleitet unsere Helden bis zum Dorf der Gallier und macht mit seinem 'Wuff!Wuff!' Obelix auf einem der letzten Bilder auf sich aufmerksam. Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, und Idefix wird zum Maskottchen von Obelix, dem er nicht mehr von seiner Seite weicht. Laut ursprünglichem Szenario sollte eigentlich Asterix den Kontak zum Hund knüpfen, aber Uderzo hatte es sich im letzten Augenblick anders überlegt. So wurde Obelix das Herrchen von Idefix. Durch die deutsche Erscheinungsweise, die vom französischen Orginal abweicht, kommt Idefix schon in Band II, Asterix und Kleopatra, vor. Die ursprüngliche Reihefolge ist (in Klammern die deutsche Folge):

  1. Asterix der Gallier [1]
  2. Die goldene Sichel [5]
  3. Asterix und die Goten [7]
  4. Asterix als Gladiator [3]
  5. Tour de France [6]
  6. Asterix und Kleopatra [2]
  7. Der Kampf der Häuptlinge [4]

Idefix lässt seinen Herrn niemals im Stich und warnt ihn rechtzeitig vor Gefahren oder zwielichtigen Gestalten. Und mit gallischem Herzen kann auch Idefix die Römer überhaupt nicht leiden. Im Gegenzug hat der Gallier in Idefix einen kleinen Freund gefunden, mit dem er herrlich reden kann. Meist vertragen sich die beiden gut miteinander. Allerdings wird Idefix eifersüchtig, wenn Obelix Interesse für ein Mädchen zeigt. Dann knurrt Idefix die betreffende Dame an, denn sie ist schließlich Schuld daran, dass sein Herr sich auf einmal nicht ausreichend um ihn kümmern kann.

Der Name des Hundes ist das Ergebnis einer Umfrage, in der die französischen Leser nach einem Namen für den kleinen Hund gefragt wurden. Hunderte von Namensvorschlägen liefen in der Redaktion ein, wie Patracourcix, Papeurdurix, Trépetix, Paindépix, Toutoussanprix, Minimix. Schließlich gewannen Hervé Ambroise, Dominique und Anne Boucard und Rémi Dujat mit dem gleichen Vorschlag "Idefix" den Preis in Form eines handsignierten Albums. Der Name verkörpert trefflich den Charakter des kleinen Hundes: Er hat fixe Ideen. Möglich, dass diese Leser im Hintergrund an den berühmtesten französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts dachten: Hector Berlioz. Denn er hat in seiner "Symphonie fantastique" eine bestimmte Technik der Motivwiederholung angewandt, nach der eine gewisse Tonfolge in mehreren Sätzen der Symphonie leitmotivisch immer wiederkehrt - eine "idee fixe", wie Berlioz es bezeichnete. In den englischsprachigen Ausgaben heißt Idefix übrigens "Dogmatix" (dog = engl. Hund).

Die ersten Entwürfe zeigen Idefix in "Tour de France" mit sehr kurzen Pfoten. Daher der Name Patracourcix (zu deutsch: Kurzpfotix), den ihm ein "Pilote"-Leser fast gegeben hätte. Diese Pfoten werden später übrigens auf Verlangen der Trickfilmproduzenten wachsen, da es sehr schwierig war, einen Hund, der ganz kurze Pfoten hat, zu animieren.

Uderzo sagte über Idefix, dass er den kleinen Hund sehr gut leiden könne. Immer wenn er ihn in der Hand von Obelix zeichnete, müsse er an Lennie denken, eine der Hauptfiguren in "Von Mäusen und Menschen" von John Steinbeck.

Und das obwohl Idefix beinahe nicht das Licht der Comic-Welt erblickt hätte. Denn schon im ersten Album "Asterix der Gallier" erscheint nämlich ein kleiner Hund beim Schlussbankett auf der letzten Seite und der hätte ihm fast den Rang abgelaufen. Auch in dem Band "Die goldene Sichel" flirtet in Lutetia ein Hund auf Seite 26 mit unseren beiden Helden.

Anzumerken ist, dass sehr viele Hunde in den Asterix-Abenteuern vorkommen. Um eine würdige Katze zu Gesicht zu bekommen muss man allerdings lange warten, bis zum 20. Album "Asterix auf Korsika". Und das, obwohl René Goscinny in diesem Album keine Tiere haben wollte!

Und wie immer bei Asterix hat auch der Hund einen realen historischen Hintergrund: In verschiedenen Publikationen über die Kelten werden Haushunde erwähnt. Allerdings steht nicht genau fest, woher diese Informationen stammen. Man kann davon ausgehen, dass bei Ausgrabungen kleine Hundeskelette gefunden wurden oder in der antiken Literatur über die Tiere berichtet wird.
 

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